Nationaltorwart Robert Enke tot

  • Fußball-Deutschland steht unter Schock: Nationaltorwart Robert Enke ist tot. Das bestätigten der Präsident des Bundesligisten Hannover 96, Martin Kind, und die Polizei am Abend des 10. November. Enke wurde 32 Jahre alt.


    «Das ist ganz furchtbar», sagte Kind. Ersten Erkenntnisse der Polizei deuten auf einen Selbstmord hin. Der achtmalige Nationalspieler war gegen 18.25 Uhr von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden, teilte die Polizei mit. Es gab polizeiliche Untersuchungen an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge, in der Nähe von Enkes Wohnort.



    Kind war von der Sitzung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) aus Frankfurt/Main zurückgekehrt, am Flughafen bekam er den schockierenden Anruf. «Man rechnet mit vielem, aber nicht mit so etwas», sagte Kind der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Ich weiß nicht, warum es und wie passiert ist», sagte Kind. Der 96-Chef ist sich sicher, «dass es nichts mit Fußball zu tun hat».


    Enke hatte wegen einer Erkrankung, die als Bakterien-Infektion des Darmes angegeben wurde, vier Länderspiele verpasst. Er war auch nicht für die beiden Länderspiele gegen Chile und die Elfenbeinküste am 14. und 18. November eingeladen worden. Löw hatte dem Hannoveraner aber deutlich signalisiert, dass er weiter ein Favorit auf die Nummer eins bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika sei. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erfuhr erst unmittelbar nach der Rückkehr vom ersten Training in Bonn von der Katastrophe.


    «Er war labil», berichtete Kind. Das sei in der Öffentlichkeit wohl nicht aufgefallen. «Er hat das überlagert», erklärte der 96- Clubchef. Der verheiratete Fußballprofi und seine Frau hatten vor drei Jahren ihre Tochter Lara im Alter von zwei Jahren verloren, die an einem angeborenen Herzfehler litt und im Krankenhaus starb.



    Nach der EM und dem Rücktritt von Jens Lehmann war Enke bald Stammtorhüter der DFB-Auswahl geworden. Sein erstes Länderspiel bestritt Enke vor zwei Jahren beim 0:1 gegen Dänemark. Bereits beim Confed Cup 1999 hatte er zum DFB-Kader gehört, blieb aber ohne Einsatz. Insgesamt hütete er in sechs von elf Länderspielen in der Saison 2008/09 das Tor. Löw hatte sich allerdings nicht ausdrücklich für Enke als neue Nummer Eins ausgesprochen, so dass sich dieser auch weiterhin dem Konkurrenzkampf gegenüber Rene Adler, Tim Wiese und Manuel Neuer stellen sollte.


    Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) zeigte sich tief betroffen vom Tod Robert Enkes. «Deutschland verliert einen Ausnahmesportler und einen sensiblen Menschen, der für viele ein Vorbild war. Wir trauern um ihn und unser Mitgefühl ist bei seiner Frau, seiner Familie, seinen Angehörigen und vielen Freunden», sagte Wulff am Dienstagabend nach einer Mitteilung der Staatskanzlei.


    Quelle


    Mir fehlen die Worte...:-(


    R.I.P.Robert!


    „ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist. “

    Victor Hugo


  • ganz üble geschichte :-(


    Zitat von Digital;259143

    Na ja, meine Trauer hält sich bei (vermutlichen) Selbstmord in Grenzen.


    nun ja soganz verstehe ich es auch nicht selbstmord zu begehen, obwohl man frau und glaube ich auch ein kind hat;da hat man verantwortung

  • Erinnerte mich markabererweise sofort an die heute releaste Dr. House Folge... trotzdem RIP


    PS:

    Zitat

    «Ich weiß nicht, warum es und wie passiert ist», sagte Kind. Der 96-Chef ist sich sicher, «dass es nichts mit Fußball zu tun hat».


    solche Aussagen sind die Besten...

  • Ich war auch erschrocken - ich meine, ich wusste erst gar nicht, dass es Suizid war, denn in den News war erst die Rede von einem Bahnübergang, so dass ich von einem tragischen Unfall ausgegangen war. Und nun das... Aber man sieht es wieder - augenscheinlich schien er zufrieden zu sein mit einem tollen Job, Anerkennung und sehr guter Bezahlung. Aber es gibt wohl Dinge auf dieser Erde, die das nicht gutmachen können.
    Dennoch - er hatte zwar auch persönl. Probleme mit dem Tod seiner Tochter, hat sich aber so von seiner Familie und der kleinen Adoptivtochter davongestohlen. Jeder hat mal Krisen im Leben, aber das kann und darf nie ein Ausweg sein. Trotzdem mein Beileid an die Angehörigen und RIP

  • Ich binzwar auch geschockt (aber das ist man immer, wenn jemand Bekanntes - egal ob prominent oder nicht - sich umbringt/stirbt), aber meine Trauer hält sich auch in Grenzen, vor allem, wenn man dann noch Menschen (Zugführer und -gäste) damit belastet, die damit gar nichts zu tun haben. Wenn man sich unbedingt umbringen muss, dann anders.

  • Bin auch ziemlich geschockt. Hat man ihm gar nicht angemerkt, daß er so unter Depressionen litt. Aber jetzt einfach seine Frau und das Kind so im Stich zu lassen ist auch nicht die feine Art.
    Bin ja kein Hannover-Fan aber ich hätte Robert Enke sehr gerne bei der WM 2010 im Tor gesehen.

  • Das ganze ist an Traurigkeit nicht zu überbieten. Aber wer spricht noch von ihm? Man ist schnell vergessen. Getreu dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn! Eigentlich sehr schade.

    Ich habe in meiner Sammlung das letzte Bundesligaspiel von ihm mit Hannover 96 gegen den Hamburger SV (2:2), da steht er in voller Blüte im Tor. Und eine Woche später die Trauerfeier im gleichen Stadion. Unfassbar! Ein Anachronismus hoch drei. Aber so ist das Leben. Es läuft nicht immer alles glatt.