20 Jahre Mauerfall

Ich weiß auch nicht wieso, aber im Alter von 4 Jahren habe ich mich irgendwie noch nicht so für diese Themen interessiert. Daher ist dieser Tag auch komplett an mir vorbei gezogen

Aber sicherlich ne ganz interessante Frage. Vielleicht melden sich auch einige, die das Geschehen hautnah miterlebt haben.

Jo... ich hab des im Fernsehn zwar gesehn usw. aber irgendwie ist des an mir erstmal Total vorbeigegangen, die Nachrichten usw. waren die Tage damals sowieso immer voll von irgend welchen Menschenmassen-Versammlungen (Ost-Demos usw.), so das es mir noch nicht so aufgefallen ist.

Am nächsten Morgen kam ich erst mit Stunden Verspätung zur Schule, weil die Busse einfach nicht gekommen sind, habe immer noch nicht gerafft, warum eigentlich. In der 3. Stunde hielt unsere Erdkundelehrerein (9. Klasse) eine Zeitung in die höhe und sagte uns etwas in der Art wie: "Wir erleben gerade einen der größten geschichtlichen Ereignisse und das wir uns freuen sollen, das wir das alle so Jung von Anfang an miterleben düften...aufregende Zeiten...blabla" usw. Erst da hab ich das ganze bewusst mitbekommen. Naja und von da an war es unübersehbar, schon auf dem Weg zurück nach Hause (wieder mit Stunden Verspätung, keine Busse) selbst in den Touristikfernen Bezirken, ist man dann an jeder Bank über säuberliche Menschen-Schlangen gestolpert, die beim anstehen nach dem Begrüssungsgeld teilweise um einen ganzen Häuserblock herum gewartet haben.. selbiges bei Supermärkten und Geschäften, säuberliche, einreihige Schlangen von Menschen die auf irgendwas gewartet haben (ist jetzt kein Witz, vollkommens ungewohntes Bild, wenn es sowas bei uns mal gab, dann waren es Menschentrauben, aber nicht so säuberliche Menschenschlangen

Erst ab diesen Tag hab ich Nachrichten bewusst verfolgt und angefangen mich für Politik und Weltgeschehen aktiv zu interessieren.

Trotzdem ist mir am 11.September was ganz ähnliches passiert: Ich war gerade mit Hausputz beschäftigt (abwaschen, staubsaugen usw.) während die Glotze auf Sat.1 nebenher die ganze Zeit lief... und es hat sicher 1,5 Stunden gedauert bis ich mich fragte, warum die auf Sat.1 auf einem gewöhnlichen Werktagnachmittag, einen fetten Actionfilm bringen anstatt, wie gewohnt, Barabara Salesch und Alexander Hold... Erst als ich dann umgeschaltet habe und auf allen Sendern das gleiche lief, packte mich die Weltuntergangspanik...

So kanns gehen im Leben... der ganze Mediale überfluss der auf einen eindröhnt, macht einen doch recht gleichgültig teilweise

gruß
ben

sunspot, sorry aber laß es doch bleiben, deine Einwände sind so was davon daneben.....

LG
Yogie

Ich glaub mal, dass ich da zwar mal in den TV geguggt hab, mit den Achseln zuckte, und dann sicherlich irgendwas weitergelernt hab. Ging ja damals noch zur Schule.

asso: ganz vergessen... "Wie verlebe ich den morgigen Tag"

Ich rutsch erstmal ganz ungeduldig auf meinem Hocker hin und her in freudiger Erwartung von DHL, die mir mein Mamazon-Paket bringen sollen

Dann schau ich mal was es so zu cappen gibt für Onkel DJ, steht ja morgen ne menge an...

Und Schau mal nebenbei wie sich die ganzen Bonzen im TV gegenseitig die hintern Pudern, weil die ja die Wiederverinigung ach so toll gemeistert haben und was wir alles ach so tolles erreicht haben.... blah blah blah

Jedenfalls werde ich nicht irgendwo am rande stehen um irgendeiner verlogenen Veranstaltung beizuwohnen...

Ganz ehrlich mal: ich vermisse nicht die Mauer... aber ich vermisse den liebenswerten Charme der DDR, es war doch was ...anderes...

Grüße von einem Ur-West-Berliner, der den Schicki-Micki-Bonzendamer Platz zuletzt 1990 im Frühjahr besucht hat, um damals in die DDR einzureisen...;-))

ben

In der Nacht hab ich als 9jähriger brav geschlafen

Zitat von ben_sisko;258518

Trotzdem ist mir am 11.September was ganz ähnliches passiert: Ich war gerade mit Hausputz beschäftigt (abwaschen, staubsaugen usw.) während die Glotze auf Sat.1 nebenher die ganze Zeit lief... und es hat sicher 1,5 Stunden gedauert bis ich mich fragte, warum die auf Sat.1 auf einem gewöhnlichen Werktagnachmittag, einen fetten Actionfilm bringen anstatt, wie gewohnt, Barabara Salesch und Alexander Hold... Erst als ich dann umgeschaltet habe und auf allen Sendern das gleiche lief, packte mich die Weltuntergangspanik...

Daran kann ich mich schon besser erinnern. Ich war als Zivi gerade im Haus unterwegs und wunderte mich, warum sie sich im Büro die Augen ausheulten.
Hab dann in der Werkstatt (war in der Haustechnik tätig) ganz nüchtern mitgeteilt, das sie gerade die WTC Türme zerlegt haben. Wirklich wahrgenommen hab ich das ganze dann erst am späten Nachmittag zuhause.

Also ich habe mich wahrscheinlich an dem Tag auf meinen Geburtstag am folgenden Tag gefreut. Hat mich damals nicht sonderlich interessiert...

Ich war zu der Zeit bei der Marine. Irgendjemand meinte nebenbei, dass er gehört hat, die Grenze sei wohl endgültig gefallen. Wirklich bewegt hat mich das allerdings nicht (war faktisch eh nicht mehr existent) und hat auch niemanden von den üblichen Feierabendaktivitäten abgehalten (die alle irgendwie etwas mit Alkohol zu tun hatten). Beunruhigend war nur das Gerücht, dass Ausgangssperren verhängt werden könnten, wegen Alarmbereitschaft ö.ä.

Anfang 1990 lag unser Kahn in der Werft im Trockendock (Bremer Vulcan) und die Kaserne, in der wir untergebracht wurden, war nebenbei "Auffanglager" für DDR-Übersiedler. Das waren die, die recht spät rübergemacht haben, und, sagen wir mal, weniger zur Bildungselite gehörten. Einige davon hingen im Mannschaftsheim rum und vertickten ihre Mädels für 20 DM/h. Als der OvD verprügelt wurde, wurden sie eingezäunt... (ist wirklich wahr!). Vermutlich sind das die wenigen gewesen, die für den schlechten Ruf gesorgt haben, der bis heute nachhängt.

Witzig ist, 1989 habe ich schriftliches Abitur in Geschichte gemacht über die deutsche Nachkriegsgeschichte, grob Adenauer bis Willy Brandt. Mein Fazit war u.a., dass es eine Wiedervereinigung kaum bis garnicht möglich ist. Das war im Februar 1989... Ob die 13 Punkte im Nachhinein verdient waren?!

Apropos: Am 11.9.2001 (zur Zeit der Anschläge) saß ich im Flugzeug kurz vor Amerikas Küste. Das Chaos, in das ich da reingestolpert bin, war persönlich prägender.

Ich war damals gerade mal 10 Jahre alt, als die Mauer viel.
Habe nur die Feierlichkeiten im TV gesehen.
Da war das Große Tamtam schon soweit vorbei.
Aber ganz ehrlich, in dem Alter hat mich das Alles noch nicht wirklich interessiert.
Ich hab mich gefreut für die Menschen, die jahrelang hinter der Mauer eingesperrt waren, aber wie das war und was das Alles zu bedeuten hatte, wurde mir erst viel später bewußt.

Das 20 jährigige Jubiläum habe ich genauso verbracht, wie jeden anderen Tag.
Und was dazu kommt, sogar ganz ohne TV.

@ 11 September 2001

Das war für mich wirklich ein ganz prägnantes Erlebnis.
Ich weiß noch genau, daß wir damals gerade auf dem Weg nach Hause waren und mal eben in ein großes Einkaufszentrum ( ausgestattet mit Fernsehern ) rein sind.
Ich wollte nach DVD´s gucken und bin am Bildschirm hängen geblieben auf dem gerade diese schreckliche Horrorvorstellung lief.
Hab nur gedacht: Das muß ein schlechter Witz sein.

Vor ca. 2 Monaten hab ich mir einen Film angesehen, bei dem es auch um diese Thematik ging.
Ich war so geschockt.
Selbst nach 8 Jahren läuft es mir immer noch kalt den Rücken runter, wenn ich nur daran denke.

Ich glaube der Welt ist dieses Ereignis wichtiger als Deutschland, was schade ist. Ich war beim Mauerfall sage und schreibe 2 Jahre alt und bin demnach mit dem westlichen Wohlstand aufgewachsen - aber meine Eltern haben immer darauf geachtet, dass meine Denkweise nicht so wird.

Und da sind wir beim Thema WESSIS gegen OSSIS - schön von wem auch immer geschürt findet diese Debatte sogar noch in meiner Generation und in der dadrunter statt - da kann ich gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte.

Nee ich als Ossi bin froh über den Mauerfall, denn obwohl (so sagt man mir) ich immer als "Westkind" (meine Oma durfte ausreisen und hat immer Westkleidung usw mitgebracht, was damals total "in" bei den Ossis war) aufwuchs, hätte ich heute garantiert nicht studieren können, da meine Eltern es auch nicht durften. Da finde ich es schon sehr schön, dass heute größtenteils gilt: wenn du hart arbeitest, schaffst du das, was du dir vornimmst.

Leute, die die Mauer zurück haben wollen, kommen einfach mit sich selbst nicht klar.

Ich meine - es gibt so viele Sachen die mich am Kapitalismus und am Denken vieler Westdeutschen stört, aber deshalb wünsch ich mir doch nicht die Mauer zurück. Es gibt zu jeder Sache Vor- und Nachteile, es kann nicht immer alles toll sein - that's life, dude.

In short: Mauerfall toll; endlich Freiheit für meine Eltern; hat mir ermöglicht, das zu machen, was ich machen will; traurig, dass so viele Deutsche den Mauerfall nicht zu schätzen wissen, wenn sogar ich das zu schätzen weiß, obwohl ich mich nicht an das Leben in der DDR erinnern kann.

Zu 9/11 - daran kann ich mich erinnern, als wäre es gestern gewesen. Vor einer Woche habe ich den Fehler gemacht, ins 9/11 Vistor Center in Manhattan zu gehen - und da sind mir nämlich alle politischen Faktoren die dazu führten egal geworden, denn da habe ich zum ersten Mal vor Sachen gestanden, die aus dem WTC geborgen wurden - da hingen Menschen (nicht wörtlich gemeint!!!) dran, die ihre Familien verloren haben. das war einfach schrecklich und ich habe keinen da drin gesehen, der da nicht geweint hat. Und das waren alles keine Amis die da drin waren (da gibt es so eine Liste auf die man sich einschreibt, wenn man reinkommt und eine Führung machen will). Diese Woche bin ich auch jeden Tag an der World Trade Center Station ausgestiegen (aber eher unabsichtlich) und alles war auf einmal so - da. Ganz eigenartig.

PS: Was mir allerdings doch auf den Zünder geht, sind Leute, die denken, sie wissen wie es in der DDR war, aber sich nicht mit einem ehemaligen DDRler unterhalten haben. Die haben sich nämlich größtenteils nicht eingesperrt gefühlt - denn die haben da drin GELEBT. Klar regimekonform - aber kannst du anders denken, wenn du in diesem Staat geboren wirst und du gar nicht weißt, was es da so alles gibt im Westen und anderswo? Klar etwas kriegt man immer mit, aber die Mehrheit der Leute hat sich mit dem Leben dort arrangiert - und war trotzdem froh, dass die Mauer fiel.

Wenn sie jetzt nur endlich in den Köpfen der Menschen fallen würde.... aber das dauert wohl nochmal 20 Jahre bzw viel länger.

@ Tom - nun gewisse Dinge kann man eben nicht vorhersagen und Schabowsky hat ja mit seinem Fehler angefangen - da könnte man heute die Frage aufwerfen ob die Grenzöffnungen nur ein Versehen waren, die dann eine nicht mehr zu stoppende Reaktion auslösten.

Den 11.9 weiß ich auch noch als wäre es gestern. War an dem Tag mit meiner Cousine in der Türkei im Kino. Auf dem Weg nach Hause kam mein damals 12 jähriger Cousin uns entgegen und meinte was von wegen da wären in Amerika Flugzeuge abgestürzt. Naja dacht ich, Flugzeuge stürzen ja öfter mal ab. Erst als ich daheim war und den Fernseher einschaltete war mir die Tragweite bewußt geworden. Und ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich mir die Bilder ansehe...

Zitat von beeze;258584

Wenn sie jetzt nur endlich in den Köpfen der Menschen fallen würde.... aber das dauert wohl nochmal 20 Jahre bzw viel länger.

Sowas dauert nicht Jahre, sondern genaugenommen Generationen (heute sind das hier ~25-30 Jahre-Schritte), bis hoffentlich die geistige Mauer endlich fallen wird. Und das auch nur Stück für Stück je Generation. Wer noch Familienmitglieder der Kriegsgeneration kannte kann das eher nachvollziehen.

Die Politik tut nebenbei auch nichts dafür, die alte innerdeutsche Grenze endlich mal geopolitisch vollständig aufzugeben.
Was um aller Welt soll nach 20 Jahren noch die offizielle Unterscheidung in 'alte und neue Bundesländer'?! Das ist doch Nonsens...!
Das hat zwar betriebswirtschaftlch Tradition (GM und Opel liegt aktuell auf der Hand beschugge lokal abzugrenzen), ist aber das blödeste, was man politisch langfristig veranstalten kann und was nur Unfrieden propvoziert.
Einen echten "Verbrüderungsakt"/"Vereinigungsakt" hat es leider nie gegeben. Eine Wiedervereinigung wurde kollektiv nie vollzogen und existiert ebenso in vielen Köpfen nicht.
Das bescheuerteste (wenngleich sehr interessante) Beispiel waren doch die sogenannten "Ostalgieshows": "Wessi hat null Ahnung, was Ossi da drüben so gemacht hat". Bestenfalls hat man gehört, dass der Sex im Osten besser war... (Nebenbei: stimmt das?)

Was ich als wirkliches Versagen im Rahmen der Wiedervereinigung sehe ist, dass sowohl soziologisch als auch ökonomisch diese nicht ernsthaft verfolgt wurde (letzteres folgt nur). Es wurde ein rein politischer Akt ohne Inhalt.

Irgendwie läuft es Zeit unseres/meines Lebens immer wieder auf die Ossi vs. Wessi Klamotte hinaus.
Wer die letzten 15 Jahre mal die Politikforen verfolgt hat, findet schnell eine Begründung in 100erten Vorurteilen beiderseits. Und 95% der Autoren sind erst nach 1989 geboren...
Ich halte diesen Mist für Unsinn und Kontraproduktiv. So schräg wie wir sind nichtmal mehr die Amis drauf (Nord/Süd - Küsten/Mitte).
Hoffen wir auf kommende Generationen.

Zitat von Vre;258551

Also ich habe mich wahrscheinlich an dem Tag auf meinen Geburtstag am folgenden Tag gefreut. Hat mich damals nicht sonderlich interessiert...

LOL. Ich hatte genau einen Tag vorher Burtseltag und hab mich schon darauf gefreut, dass der 9. November jetzt zum Nationalfeiertag werden könnte...
Bis mir dann einfiel, was an diesem Tag noch so alles passiert war.

Zitat von Tom;258605

Sowas dauert nicht Jahre, sondern genaugenommen Generationen (heute sind das hier ~25-30 Jahre-Schritte), bis hoffentlich die geistige Mauer endlich fallen wird. Und das auch nur Stück für Stück je Generation. Wer noch Familienmitglieder der Kriegsgeneration kannte kann das eher nachvollziehen.

Ich hab zwar Fam.mitglieder der Kriegsgeneration (Jahrgang 26 und 45), kann aber mit dem Vgl nichts anfangen - was treotzdem nichts daran ändert, dass es traurig ist, wieviele Menschen solche Sachen ihren Kindern absichtlich oder nicht mitgeben. It's like - didn't they get an education or something? (Hab grad ne ganze Staffel 30 Rock auf Eng geschaut sorry für das Denglisch)

Zitat

Was um aller Welt soll nach 20 Jahren noch die offizielle Unterscheidung in 'alte und neue Bundesländer'?! Das ist doch Nonsens...!

You hit the nail on the head, dude!
Aber das macht nicht nur die Politik, sondern v.a. die Medien. Hm ich bin ja 22 - fühl mich aber gar nicht mehr "neu"....ähm. Ok.
Ich wusste gar nicht, dass das ne offizielle Unterscheidung ist? Weird country. Wird aber sich seine Gründe haben und wenn es nur darum geht einem den schwarzen Peter für irgendwas zuzuschieben. Ihr seid schuld, dass die alten Bundesländer verarmen, wir mussten euch ja das Soligeld geben. Nein ihr seid schuld, dass die neuen Bundesländer verarmen, ihr habt und ja die Möglichkeit zu Krediten, die wir nicht zurückzahlen können geben. Ach ja, früher war alles besser.

Zitat

(Nebenbei: stimmt das?)

Nicht dass ich wüsste. Aber vielleicht sollte ich mal diesen Versager von Exfreund fragen, der dachte er wär der Bringer, weil er schon x Frauen hatte....nun ja, that's another story, sorry.

Zitat

Irgendwie läuft es Zeit unseres/meines Lebens immer wieder auf die Ossi vs. Wessi Klamotte hinaus.

Yep, aber in anderen Ländern ist das auch so - zwar nicht Ossi Wessi aber z.B. "Amis" (vorwiegend weiß) gegen Mexikaner, die ihnen die Jobs wegnehmen und kein Englisch sprechen..... .

Ich meine, was mich so RICHTIG aufregt an der Debatte ist das gleiche warum mich Rassisten aufregen:
die "Debatte" dreht sich um etwas, auf das KEINER einen Einfluss hatte. Mich zumindest hat niemand gefragt WO ich geboren werden möchte. Warum sollte ich mir also darauf was einbilden? Es geht doch um die Werte usw die man seinem Kind vermittelt? Oder irre ich da etwa? Es gibt genauso bescheuerte Ossis wie es Wessis gibt und es gibt auch genauso beeindruckende Ossis wie es Wessis gibt.

Warum spricht eigentlich keiner von den Nordis und den Südis? ist das Diskriminierung, wenn man die nicht miteinbezieht?

Zitat von beeze;258880

die "Debatte" dreht sich um etwas, auf das KEINER einen Einfluss hatte. Mich zumindest hat niemand gefragt WO ich geboren werden möchte. Warum sollte ich mir also darauf was einbilden? Es geht doch um die Werte usw die man seinem Kind vermittelt? Oder irre ich da etwa? Es gibt genauso bescheuerte Ossis wie es Wessis gibt und es gibt auch genauso beeindruckende Ossis wie es Wessis gibt.

Full Ack! Wir hätten ja alle genauso in verhungernden Ländern Afrika oder in Bürgerkriegsländern aufwachsen können - keine kann was dafür, wo er geboren wurde. Nur letztlich hat das Ganze nie interessiert, weil die Mehrzahl der Leute ohnehin dumm und ignorant ist, deren Horizont zudem kaum weiter als bis zur nächsten Straße reicht. Vor allem diese Leute sind es, die Schuldige für ihre eigene Misere suchen - und finden
Fand es gerade in den letzten Wochen amüsant zu sehen, wie sich die Emotionen in den Foren der Springer-Presse (welt.de) hochschaukelten und Leute über den Abstieg der Wirtschaft und leere Portemonnaies meckerten und uns Ossis dafür verantwortlich machten...

Was mich am meisten erstaunt und verwundert, ist die Tatsache, wieviele "Wessis" (ich mag diese Begrifflichkeiten auch nicht) in 20 Jahren nach der Wende noch nie im Osten waren, gleichzeitig aber glauben, sich ein differenziertes Bild machen zu können. Andersrum ist es aber teilweise auch nicht anders....

Back @ topic

An die Vereinigung hatte ich als Bub', der gerade erst 10 geworden war, auch
kaum Erinnerungen. In dem Alter interessiert man sich eben für andere Dinge Ich kann mich nur noch an David Hasselhoff am Brandenburger Tor erinnern, wie er "I've been looking for freedom" singt und diese bekloppte, blinkende Jacke trägt.

Tja, und zum 11. September habe ich ne eigene Story, denn mein ehemals bester Kumpel und ich waren vom 03.09-10.09. in New York, um dort Urlaub zu machen. Hatte ja keiner von uns ahnen können, wie knapp wir später der Katastrophe (es gab ja nach dem 11.09. ein Flugverbot, so dass wir nicht nach Hause hätten kommen können) entgingen. Nach einer heißen Woche in einem Youth Hostel am Central Park (und müffelnden Bettnachbarn) waren wir noch am 05.09. bei Tag oben auf dem WTC und am 07.09. bei Nacht. Am 09.09. gings dann spät Abends wieder nach Hause, so dass wir erst am späten Nachmittag des 10.09. daheim waren (Zeitumstellung). Durch den Jetlag habe ich dann bis 12 des folgenden Tages (also dem 11.09. gepennt und mich gegen 2 in die Wanne gelegt. Da rief mich dann mein Kumpel an, dass ein Flugzeug in die Türme geflogen war...Der Rest ist bekannt.
Lustig fand ich, wie viele Mitarbeiter aus dem Fotolabor sich dann noch Abzüge von unseren Bildern machen wollten...

Zitat von Oxytozin;258949

Ich kann mich nur noch an David Hasselhoff am Brandenburger Tor erinnern, wie er "I've been looking for freedom" singt und diese bekloppte, blinkende Jacke trägt.

An dieses Bild kann ich mich auch noch genau erinnern.
Sollte der nicht auch zur 20 Jahrfeier kommen ?
Allerdings ist vom Einstigen Hasselhoff ja nicht mehr viel übrig geblieben, was sich heute noch lohnt zu solchen Zwecken zu präsentieren.

@ Topic

Wir wohnen bei uns ( Osten und Westen ) friedlich in einem Haus und das ganz weit weg von Berlin.
Ich weiß jetzt nicht, ob das anders wäre, wenn zwischen uns zwei Pärchen ein Generationen-Altersunterschied bestehen würde.
Da wir im selben Alter sind verstehen wir uns eigentlich ganz gut.
Und mal ganz nebenbei.
Diese Nachbarn jetzt sind mir viel lieber, als die ( westlichen ) Nachbarn, die ich davor und davor hatte.

Was mir btw gestern aufgefallen ist: Der Artikel zur Jährung der Reichsprogromnacht war (zumindest bei uns in der Zeitung) ziemlich klein dieses Jahr.
Ich will sicherlich nicht verdrängen oder vergessen oder gar leugnen, was damals war. Aber ich finde es gut, das nach über 70 Jahren doch mal jemand die Einsicht hat, das es auch andere Sachen gibt, und man nicht immer auf der gleichen Sache herrumreiten muss.
Der Fall der Mauer ist nicht nur ein aktuelleres, sondern vor allem auch erfreulicheres Ereigniss *find*
Aber ich wette, das sie dieses Versäumniss heut noch nachholen ... sonst gibts Ärger von der Frau Knobloch