Tonspuren zusammenführen - Delays addieren??

  • Ich habe eine Filmmitschnitt von einem amerik. HDTV Sender in einem mkv container (720p).


    Jetzt will ich von meiner DVD die dt TS über den Film legen ((hab ich schon von 25000 fps in 23976 umgewandelt).
    Nach 20 min wird es async. Habe nun mit dem MPC ein Delay von 10500 festgestellt. Nach weiteren 25 min wird es wieder async und ich muss das Delay um 3750 erhöhen. So geht es weiter bis zum Schluss. Ca 6 Korrekturen insgesamt. Weitere 2600, 1525, 1385, 2000.


    Die Tonspur hab ich dann mit Delaycut entsprechend in 6 Teile geschnitten.
    Wenn ich jetzt mit mkvmerge die geschnittenen TS zusammenführe - wie muss ich jeweils das Delay angeben?
    Beim ersten File : 10500
    Beim zweiten File: ??
    Beim dritten???


    Die Profis hier im Board können mir bestimmt helfen. ;) ;) ;)
    Gibt es irgendwo eine generelle Anleitung dazu?


    Viele Grüße
    RP

  • Das klingt für mich ziemlich umständlich. Das einfachste wäre es wohl die dt. TS mit Adobe Audition 1.5 an den US-Mitschnitt anzupassen.


    Nur selten sind Tonspuren 1zu1 übertragbar, besonders im Vergleich mit Fassungen aus Übersee. Meistens müssen sie, auch wenn nur gering, angepasst werden. Ein kleiner Schnitt wegen Werbung hier, ein längeres Schwarzbild da, oder gar fehlende Szenen, und schon summieren sich die Fehlerquellen und es läuft asynchron.

  • 1. Tipp: Nicht die deutsche Tonspur auf 23,976 Frames bringen, sondern andersherum, die amerikanische auf 25fps bringen und die MKV mittels einer Timecode.tmc später neu muxen:


    timecode.tmc

    Code
    1. # timecode format v1
    2. assume 25.0


    2. Tipp: Sowohl englische als auch deutsche Tonspur der DVD in Audition einladen, zusammen mit der Tonspur der MKV. Dann in dieser Reihenfolge übereinander anordnen:


    englische mkv
    englische dvd
    deutsche dvd


    Dann englische und deutsche DVD gruppieren und rein nach Augenmaß die beiden englischen Tonspuren zur Übereinstimmung bringen.


    Zum Schluss die beiden englischen Tonspuren stummschalten und dann alles zusammen abmischen lassen.
    Raus kommt eine Tonspur, die 100%ig lippensynchron ist (sofern die Synchronfirma sauber gearbeitet hat) und die bereits das richtige Delay am Anfang hat. Nur noch muxen, fertig.

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  • Werde es versuchen. Aber????


    Nochmals zum Verständnis:
    1) engl. TS extrahieren und auf 25fps bringen - richtig???


    "MKV mittels einer Timecode.tmc später neu muxen" - versteh ich leider nicht!


    Kannst du nochmals genau die Reihenfolge angeben, was ich wie machen muss??


    Sorry!!

  • Ok, die Tonspur die bereits in der MKV ist muss man nicht eigentlich nicht verändern, denn MKVs unterstützen Timestretching während des Abspielens.


    Das bedeutet, man kann ihnen eine Option beim muxen mitgeben, die wäre in diesem Fall 23976/25000. Das heißt, dass eine Tonspur die vorher zu einem Video mit 23,976 FPS gepasst hätte, mit dieser Option zu dem gleichen Video passt, wenn es mit 25 FPS agespielt wird.


    Damit hat man dann schon mal alles auf PAL.


    Aber wenn man die Tonspur aus der mkv extrahiert, um sie als Vorlagen-Tonspur zum Anpassen benutzt, dann ist sie wieder im Original, man muss sie also mit BesweetGui in eine Wav-Stereo-Spur umwandeln, und dabei 23,976->25,000 einstellen.


    Das gleiche macht man mit der englischen Tonspur von der DVD, aber ohne 23,976->25,000.


    Die deutsche Tonspur lässt man sich dann so ausgeben wie man sie braucht, also entweder Stereo oder als 6 Mono-Waves, um daraus hinterher wieder AC3 zu machen.


    Nun kann man mit Adobe-Audition nach Augenmaß die beinden englischen Tonspuren aneinander anpassen. Die der MKV dient dabei als Vorlage, denn dafür soll ja die deutsche hinterher passen.


    Der Trick ist halt, dass wenn man nun die englische DVD und die deutsche DVD -Tonspur "gruppiert", wirken sich alle Schnitte und Verschiebungen die man in der englischen Tonspur macht auch 1:1 auf die deutsche aus. Da die deutsche Tonspur oft ein wenig vom Original abweicht, was die Synchronisation betrifft erhält man all diese Abweichungen, die oft sehr wichtig für die Lippensynchronität sind. Es ist ja schließlich viel wichtiger, dass die Lippenbewegung passt, anstatt das die Autotür auf die Millisekunde genau das Geräusch hat, wenn sei zugeht, oder ein paar Millisekunden davor oder danach. Das merkt man gar nicht, wohingegen man Lippenunsynchronität schon deutlich sieht.


    Naja, lange Rede kurzer Sinn, ohne auch nur einmal das Video betrachten zu müssen, um zu kontrollieren, ob die Tonspur passt, macht man das nach Augenmaß und trotzdem gehts 100%ig auf.

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  • Danke für deine Mühe!!


    Eine Frage bleibt für mich noch offen:
    timecode.tmc
    Code: # timecode format v1
    assume 25.0


    Wo gebe ich das ein, oder erstelle ich einfach einen Textfile? Wo lade ich den Textfile dann, um den mkvfile auf 25fps zu bringen?


    Habs gefunden - in mkvmerge!!!


    Hat geklappt. THX. MKvfile file ist jetzt in 25fps.


    Qualiverlust dürfte dabei ja nicht entstehen, oder?

  • Nein, mit dieser Methode bleibt ja gerade das Maximum an qualität an allen Stellen erhalten. Sowohl das Bild, als auch die Originaltonspur bleiben unverändert, und die deutsche Tonspur durchläuft nicht den, die Qualität stark verringernden, Tinestretch.


    So sind alle happy ;)

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  • Zitat von smizz;61064

    und die deutsche Tonspur durchläuft nicht den, die Qualität stark verringernden, Tinestretch.


    Sind die Verluste wirklich so groß? Falls ja, kann ich zum stretchen (zumindest für komplette Tonspuren) die Prosoniq Timefactory empfehlen. Die braucht zwar ziemlich viel Zeit, liefert aber selbst bei Musik fantastische Ergebnisse. Bei so kleinen Änderungen wie NTSC->PAL sollte kein Qualitätsverlust wahrnehmbar sein.

  • Leider doch. Timestretching verursacht immer Artefakte. Wenn man sie einmal kennt, dann weiß man wie sie sich anhören.


    Aber die von mir beschriebene Vorgehensweise ist ja nun wirklich nicht schwer und bewirkt das komplette Vermeiden von Qualitätsverlusten.



    Edit: Als Artefakte bezeichnet man generell Fehler die bei Umwandlungen auftreten, so wie Blöckchenbildung beim Umwandeln in verlustbehaftete Videocodecs.

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  • Zitat von smizz;61146

    Leider doch. Timestretching verursacht immer Artefakte. Wenn man sie einmal kennt, dann weiß man wie sie sich anhören.


    Aber nicht alle Stretch-Algorithmen sind gleich. Hast du die Time Factory mal getestet? (Falls es dich interessiert, kann ich dir auch einen Download-Link schicken)


    Zitat von smizz;61146

    Aber die von mir beschriebene Vorgehensweise ist ja nun wirklich nicht schwer und bewirkt das komplette Vermeiden von Qualitätsverlusten.


    Naja, das Quellmaterial bleibt natürlich unverändert, aber gestretcht wird ja trotzdem bei der Ausgabe. Da müsste das Prosoniq-Tool eigentlich bessere Ergebnisse liefern. Ich habe es bisher allerdings nur zur Musikbearbeitung benutzt. Und ob sich der zeitliche Mehraufwand wirklich lohnt, weiß ich auch nicht.

  • Joa, gestretcht wird die Englische TS bei der Ausgabe. Nicht wirklich interessant für die meisten.
    Auf die Art und Weise wird das Timestretching an den Player/Decoder abgegeben, und sowohl VLC als auch FFDShow liefern excellente Ergebnisse, weit besser als Audition das hinbekommen hat.


    Timefactory muss ich mir wirklich mal vornehmen, bisher mach ich das Quick&Dirty immer mit einem avisynth script, welches die SoundTouch Library benutzt. Ebenfalls wesentlich besser als Audition.


    Über einen Link zu TimeFactory wäre ich nicht undankbar ;)

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  • Ich weiß, der Thread ist uralt. Aber da ich mich in letzter Zeit wieder vermehrt mit Audiobearbeitung beschäftigt habe, möchte ich darauf hinweisen, dass Wavelab6 inzwischen gecrackt ist. Der DIRAC-Algorithmus ist sehr langsam, liefert aber verblüffende Ergebnisse beim Timestretching. Den würde ich also dringend empfehlen, wenn es wirklich mal auf Qualität ankommt.


    Ich weiß nicht, ob ich hier einen Link posten darf. Falls jemand also eine gute Quelle für Audiosoftware und Musikertools suchen sollte, PN an mich.

  • Würde mich interessieren, wie sich DIRAC mit dem BSG-Intro schlägt. Das ist eine der schwierigsten Wandlungen offenbar, da es nicht mal auf den DVDs vernünftig hinbekommen wurde.

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  • Zitat von MacLeod;281675

    Also Timestrechten geht auch ohne Tonhöhenänderung in Audition und Magix Video


    Klar geht das. Aber wie ich schon vor zwei Jahren schrieb, gibt es große Qualitätsunterschiede. Die Problematik wird in dem damals verlinkten Artikel ganz gut erklärt.


    Bevor Wavelab gecrackt wurde kam man wegen des hohen Kaufpreises als Gelegenheitsuser an den DIRAC-Algorithmus gar nicht ran.

  • Ich hab da auch mal ne Frage zu, wo der Trade hier ja schon mal besteht.
    Ich hatte kürzlich ein ähnliches problem und habe das wie folgt gelöst:


    Ich hatte ein avifile XVID/VBR MP3 - 23.976 frame oder so ähnlich.
    Die Tonspur hatte ich mit VirtualDubMode extraiert und mit einem Converter in Wav Umgewandelt.


    Dann hab ich das Video mit VirtualDub von 23.976 auf 25.000 frames umgewandelt.


    Das Umgewandelte Video öffnete ich dann mit GSpot um mir die genaue Länge anzeigen zu lassen, weil GSpot das bis zur 5. Stelle hinter dem Komma anzeigt.


    Danach öffnete ich die Wav-TS mit WaveLab 6 (Ist auch ne waresversion) und fügte die TS hinein.
    Über Ausfüren/Zeitkorrektour habe ich dann die Wav mit den werten won GSpot angepasst ohne die Tonhöhe zu ändern.(hat zwar etwas gedauert aber ging gut)
    Das ganze ist jetzt auch wieder 100% Syncron.


    Nun zu meiner frage, da ich in sowas nicht so wirklich firm bin!


    1. Beim Umwandeln in 25.000 Pal habe ich da eine gute Metode gewählt?
    Mir erschien das zu einfach, erstens verstehe ich nicht warum das Video kürzer und nicht länger geworden ist.(von ca: 48 min auf ca: 46 min) obwohl ja bei Pal mehr Bilder in der Sekunde verarbeitet werden?


    2. Ist die Umwandlung in Pal mit VirtualDub zu empfehlen, da ich noch einiges zu wandeln habe zwecks Späterem Dubbens und es wäre ärgelich sich die ganze Arbeit zu machen, nur um später festzustellen das das alles murks war!

    Gruß: Zeg


    >>======>


    Ich hoffe das ich bald wieder mehr Zeit fürs Board habe! Zeg

  • nabend Zeg-Bogen,
    deine erste frage kann ich beantworten, das video wird kürzer, weil es mit mehr bilder pro sekunde läuft, eben 25fps statt 23,976fps. das macht bei 48min orginallänge:
    (48 * 23, 976) / 25 = 46,03392 min bei 25fps