Ich habe letzte Woche einen LCD-TV bei einem stationären Händler (ca. 100km von mir entfernt) telefonisch bestellt bzw. reservieren und dort abholen lassen. Ich bin übrigens durch guenstiger.de auf diesen lokalen Händler gestoßen.
Zu Hause stelle ich dann erhebliche Mängel fest.
Das Gerät wies Gebrauchsspuren auf, Fingerabdrücke am Display und Gehäuse, leichte Kratzer an der Rückseite, fehlendes und beschädigtes Standardlieferzubehör, benutzte Fernbedienung mit leeren und bereits eingesetzten Batterien.
Zudem war es auch noch als Refurbished-Modell gekennzeichnet, was mir nicht mitgeteilt wurde. Ich hatte im vorangegangenen Telefongespräch extra nach einem neuen und OVP Gerät gefragt. Es sei lediglich von ihnen auf Funktionsfähigkeit überprüft worden, war die Antwort, damit der Kunde nur einwandfreie Ware erhielte.
Das Gerät ist zudem auch defekt. Beim einschalten ist ein hoher und konstantes Piepen zu hören.
Ich habe noch am Tag des Kaufdatums (27.03.09) die Mängel per E-Mail dem Händler angezeigt (Die Adresse habe ich auf Umwegen recherchieren können, die Rechung oder besser gesagt Quittung enthält nur die nötigsten Angaben).
Als am nächsten Tag keine Resonanz auf meine Mail kam habe ich dort angerufen. Der Geschäftsführer lenkte zuerst ein, nachdem ich den Fall erklärt habe, und wollte sich nach einigen Minuten wieder bei mir telefonisch zurückmelden, um die weiter Vorgehensweise zu besprechen. Bis dato hat er nur Namen und Telefon-Nr. von mir notiert.
Eigentlich wollte ich ihm das Gerät persönlich vorbeibringen, um die Sache schnell über die Bühne zu bringen, doch dies lehnte er mit der Begründung ab, dass sie schon geschlossen hätten (laut Öffnungszeiten eine Lüge!) und eine Rückabwicklung im Laden generell nicht möglich sei. Aha!?
Nachdem ich 3 Stunden auf seinen Rückruf gewartet hatte, starte ich wieder einen Anruf. Plötzlich wollte sich der Herr GF der Sache nicht mehr annehmen und verwies mich an eine mir völlig unbekannte Reklamationsabteilung, an die mich schriftlich wenden sollte. Eine gesonderte Adresse oder Rufnummer konnte er mir nicht nennen. Das Geschäft selber sei dafür nicht zuständig, ich könnte den TV auch nicht dort abliefern bzw. zurückbringen. Er hätte wichtigere Dinge zu erledigen (wg. Kundschaft im Laden – und ich dachte sie hätten geschossen), als sich mit meinem Anliegen zu beschäftigen (ist klar – Mängelbeseitigung ist auch nicht Aufgabe des Händlers, sondern die meines Nachbarn Herrn Fritz). Ich erinnerte den Herrn an seine Aussagen, die er noch am Vormittag getroffen hatte, doch die Type legte einfach auf.
Also noch einmal angerufen, immerhin wollte ich wissen an welche ominöse Reklamationsstelle ich mich wenden sollte. Da schmiss er mir entgegen, "ja, die E-Mailadresse mit gmx.de am Ende, sie sie schon angeschrieben haben.“ Auf den Einwurf des Rechtsweges entgegnete er mir nur, das er dem gelassen entgegen sehe, "das können Sie sehr gerne tun, am Montag ist auch der Firmenanwalt in der Reklamationsabteilung, mit dem könnte ich, wenn ich lustig bin, auch auseinander setzten (wie dass, die Reklamationsabteilung hat doch keine Telefon-Nr.)
Dass das ganze eine große Verarsche ist brauch ich nicht extra zu erwähnen. Dass der gute Mann seinen GF-Posten eher im Lotto gewonnen hat, als wirklich dafür qualifiziert zu sein, ist auch klar. Auch wenn ich meine Rechte kenne, hapert es bei mir an der Umsetzung.
Wie gehe ich jetzt vor und wer kommt für meine Kosten und ggf. Rechtskosten auf? Eine Rechtschutzversicherung habe ich nicht.