Brite soll für Streaming-Links ins Gefängnis

  • Bei Thepiratebay wurde soweit ich weiss noch keiner verknackt. Die haben zwar mehrfach Server-Umzüge und so gehabt, aber ins Gefängnis musste soweit ich weiss keiner.


    Ich will nur sagen: Es wäre für mich der erste Fall wo jemand NUR wegen Streaming-Links (ohne selbst zu hosten oder mit Premium Geld zu verdienen) ins Gefängnis muss.

  • Im Prinzip wird der aber für's selbe verknackt, wie bei Kino_to mit in der Anklageschrift steht... also so neu ist das jetzt auch nicht, den Streamhoster den die da hatten war doch nur On-Top sozusagen, das hätte auch so gereicht, selbst hier in Deutschland...


    Und klar hat der Geld damit verdient, halt mit Werbung auf der Seite... das das, mal abgesehen von der rechtlichen Angreifbarkeit, auch so nicht mehr durchgeht, wie bisher die Jahre, sollte ja nun jedem mal langsam klar werden, wenn man sich so die Werbung anschaut, die derzeit noch auf Warez-Seiten überhaupt platziert ist... keine Premium Tittenseiten mehr, nur noch Werbung mit unterirdischer TKP...


    gruß
    ben

  • Jo. Aber geholfen ist damit keinem.


    Film-Flatrate LEGAL für 20 Euro, die würden soviel verdienen... Aber lieber klagen, abmahnen und bloß keinen neuen Geschäftsfelder öffnen.


    Ist aber verständlich, abmahnen bringt ja viel mehr Geld ein. Sogar mehr als man mit ehrlichen Verkäufen hätte.

  • Naja geht so, die Verträge die die Publisher mit den Abwahnkanzleien haben, kennt keiner, aber ich glaub da geht (oder darf) nicht so viel übern Tisch gehen... weil im Prinzip darf nen Anwalt nicht kostenlos oder gegen Rabatt (deshalb gibt es die Gebührenordnung "BraGo") für irgendwen arbeiten, damit alle die selben Chancen haben, faktisch ist es aber sicher so, das die Publisher da zumindest nix zuzahlen müssen...


    Das meiste verläuft ja als Unterlassungsserklärung "im Sande", womit eigentlich nur die vorab auflaufenden Gerichts&Anwaltskosten anfallen, sehen tut der Publisher nur dann Geld, wenn es wirklich zu nem Verfahren kommt und die volle Abmahnsumme (berechnet aus den fiktiven Schadenssummen) fällig wird... das ist IMHO recht selten, in der Regel nehmen sich die Leute nen Anwalt oder auch nicht und einigen sich dann irgendwie mit dem Abwahnanwalt, bevor es zu überhaupt zu nem Verfahren kommt...


    Ganz anders sieht es erstmal aus bei den Strafverfahren, die die Kino_to-Leute am Arsch haben, da fliesst gar kein Geld an den Publisher, denn wenn es da zu Strafen kommt, fliessen diese der Staatskasse zu, in seltenen fällen verurteilen die auch zu einer Zahlung für einen Gemeinnützigen Zweck, aber niemals zugunsten demjenigen, der den Strafantrag gestellt hat... der geschädigte muss dazu immer erst auch einen Zivilprozess starten, will er da Geld sehen...


    Im Prinzip musst du das so sehen, das es da nicht um ne Zusatzeinnahme für die Publisher geht, sondern das die da nur zur Sicherung ihrer Kartell-Strukturen Plump auf das Prinzip "Abschreckung/Präsenz zeigen" setzen, desto mehr Leute mal was zahlen mussten, desto mehr lassen die Finger davon, so deren Rechnung... Das die schon seit Zeiten der VHS-Kasette nicht mehr wirklich aufgeht... steht irgendwo auf nem anderen Blatt, das die sich bisher noch nie angeschaut haben :D


    Einstweilen ist es nur für die Blutsauger ein einträgliches Zusatzgeschäft auf kosten des kleinen Mannes, gemeint sind hier die Abwahnanwälte... die haben einfach das Prinzip "Inkasso" übernommen und das ganze soweit automatisiert, das man davon extrem gut leben kann... das dies nur ein weiteres Geschwür in unserer Gesellschaft ist (hier wird nix Produziert oder sonstwie für die Gesellschaft geleistet), ist leider mehr als nur Offensichtlich...


    gruß
    ben

  • Soweit ich weiss haben große Firmen mit den Anwälten feste Abkommen, bzw. zahlen feste Beträge, dafür dürfen die Anwälte den Abgemahnten die Anwaltskosten nicht in Rechnung stellen. Bei Klagebeträgen von 2000 Euro akzeptieren wohl viele lieber 200 Euro, auch wenn sie nix gemacht haben.


    Ich habe leider derzeit nicht die Links zur Hand, aber ich erinnere mich an diverse Aussagen das die Klagen weit mehr bringen als die normalen Verkäufe. Und von den Klagen profitieren die Verwerter, denn ich denke nicht das die Urheber/Künstler davon was abkriegen.


    Ich lass mich mal überraschen wie es weiter geht. Die legalen Verkäufe werden jedenfalls nicht steigen wenn die so weiter machen.

  • Klar haben die feste Verträge, eigentlich nennt sich das dann Mandat, das ist zwingend erforderlich...


    Der Anwalt darf aber z.B. kein Geld groß an den Mandanten auskehren, es sei denn, dies ist durch Urteil/Gerichtliche Anordnung festgestellt worden (abgesehen von den paar Euro die ggf. als Schadensersatz bei UE vorgesehen sind, das ist meist nicht viel, um das ganze nicht unnötig anfechtbar zu gestalten)... Also das teilen der Anwaltskosten zwischen Anwalt und Mandant oder irgend sone mauschelei ist nicht zulässig, das würde ja die Rechtsordnung ganz und gar auf den Kopf stellen... in deinem Beispiel handelt es sich also bei den 200.- um die Anwaltskosten nach BraGo oder RVG (bin grad nicht sicher), die der Anwalt aber auch so in Rechnung stellen muss und auch alleine behält, dafür muss aber der Mandant auch nix bezahlen für den Vorgang... Wenn überhaupt sind da nur einige wenige Euro Schadensersatz vorab veranschlagt worden, die dem Mandanten zufliessen.... Wenn die 2000.- fällig werden, erst dann fliesst auch nenneswertes Geld an den Mandanten, vorher nicht...


    Die Mär, das sich richtig Geld mit Abmahnungen als "Geschädigter" verdienen lässt bei Urheberverletzungen, trifft also erst dann zu, wenn es nicht zu einer Unterlassungserklärung kommt bzw. diese gebrochen wird (also der Verstoss wiederholt wird), von den paar Euro bei UE werden die nicht wirklich satt, die Anwälte mit den kosten aber schon...


    Wirklich Geld lässt sich aber damit z.B. im Bereich des unlauteren Wettbewerbs machen, wenn z.B. Mediamarkt wieder mal nen kleinen Laden um die Ecke abmahnt, weil son Händler sein Abgemahntes vorgehen meist nicht so unmittelbar einstellen kann, aus der Natur der Sache heraus...


    Die Aussagen, an die du dich erinnerst, sind mit einiger Sicherheit einfach dem Frust und der unkenntnis entsprungen und bei den allermeisten, wenn nicht allen, Publishern wird das bisschen Kleingeld, was durch die seltenen Verfahren und dem bisschen Schadensersatz, der nicht durch eine modUE vermieden wurde, wirklich reinkommt, noch nicht mal annährend die Mitglieds-Beiträge für die GVU decken :D


    Wie immer nur meine Meinung und keine Rechtsberatung o.ä.


    gruß
    ben

  • Naja, ich frage mich dann umso mehr wieso die nicht endlich mal legale Angebote auf die Beine stellen.


    Serien als Streams und nach 6 Monaten oder so als Download. Pro Monat 20 Euro für nen Abo, dafür kein DRM usw.
    Filme das gleiche, im Preis oben mit drin.


    Meinetwegen auch 2 Euro pro Film in HD und 1 Euro in SD. Download einmalig möglich, kein DRM. Serien pro Staffel 5 Euro oder sowas und fertig. Klar, teurer als "leechen" ist es immer noch, aber es wäre dafür legal und die "Kunden" wären auf der sicheren Seite.


    Zudem könnte man sich auf die Filme spezialisieren die man wirklich haben will, anstatt jeden Sch**** runterzuladen den man eh nicht guckt.


    Dann würden nicht mehr die OCH das Geld kriegen sondern die Anbieter. Aber aus mir nicht bekannten Gründen tun sie es nicht.




    Oder wir machen es wie Herr Kauder: Laden und klauen, wenn wir erwischt werden nachträglich die Rechte sichern und behaupten wir haben dann die Urheberrechte. Scheint ja sehr einfach möglich zu sein. ;)

  • Über kurz oder lang (eher sehr lang :D ) wird es sowieso dahin kommen... ATM verdienen noch zu viele Geld mit dem Physischen Träger... angefangen bei den Elektronik-Herstellern Verschleissbehafteter mechanischer Systeme (DVD/BD usw), über Hersteller der Träger, dem Handel, Verleih usw. usf. Das ist ein langwieriger Gesamt-Gesellschaftlicher Umbruch, der einfach dauern wird...


    Aber ist schon wahr, gerade bei Serien und Filmen stellen die sich an, wie die ersten Menschen, siehe z.B. den Musikbereich, da ist man schon wesentlich weiter... aber mir persönlich geht das mit der Musik auch noch nicht weit genug.... um die "Raub"kopiererei wirklich weitestgehend abzuschaffen, müssen nochmal ganz andere Preise her (z.b. 0,10/Lied und dann ohne DRM usw.) ...


    Es ist alles ne Frage des Preises, der Gewinn kommt dann über die masse, aber das sehen die wohl noch nicht so wirklich (obwohl es schon mehrfach Positive Erfahrungen gibt diesbezüglich)...


    gruß
    ben