Scientology im Vormarsch in Unternehmen und Politik

  • Manche Ersatzreligion sind wiederum recht nutzhaft, um eine Glaubensrichtung für sich selbst zu finden Es ist lediglich wichtig, dass sie einen tiefen philosophischen Sinn und unverzichtbare Werte und Normen beinhalten und das Eine oder Andere kann man sich definitiv vom Christentum abkupfern. Solche Religionen können durchaus das Prädikat mitbringen, schwächere Menschen stark zu machen. Ersatzreligionen wie Marihuana wiederum machen schwache Menschen noch schwächer. Astrologie oder Metallica richten wohl keinen großen Schaden an, sind aber in meinen Augen auch nicht wirklich aufbauend.


    Meine religiöse Attitüde besteht aus einer Glaubensmischung, welche die Logik und die Wissenschaft verehrt. Ich glaube an die Natur und mein Glauben liegt in ihren Gesetzen. Sie erschuf mich und mein Umfeld. Vergötterung empfinde ich für den Geist des Menschens, in der Form, wie er durch verschiedene, phantastische Schriftstelle in ihren Werken verewigt wurde und wie ich ihn durch den Verkehr mit diversen, herrausragenden Persönlichkeiten habe kennenlernen können. Nichts prägte und beeindruckte mich mehr. Jene Personen haben mir ein Repertoire von Werten, Idealen und Prinzipien vermittelt, die meine Glaubensessenz bilden, und von denen ich hoffe, dass sie als meine Charakterstärkung fungieren und meinen Geist wach halten. Den Geist und das Erbe dieser paradigmatischen Menschen fortzusetzen und instandzuhalten, das ist mein Schicksal. Diese Lebensphilosophie hat mich immer in den diversen Phasen meines Schaffens begleitet. Gerade in Streßsituationen und starken Schicksalsschlägen spürte ich immer besonders intensiv die Stärke, die von dieser Geisteshaltung ausgeht, und oftmals fiel mir auf, auf welch erbärmliche Art und Weise viele von denen dann gefallen sind, die sich zuvor gerne als Anti-Religiöse individualisiert haben.


    Zitat von smizz;191718


    Deiner These nach, lässt sich die Existenz etwas nicht Beweisbaren durch eine bekannte Existenz etwas anderen nicht Beweisbaren belegen. Merkst selbst, dass das ein wenig dünn ist, oder?
    Ich kann Liebe nicht beweisen, aber es gibt sie, also ist sie bewiesen. So, ich kann aber auch die Existenz von Zeitreisen nicht beweisen... und nun?


    Ein Glauben hat nunmal meistens die Vorraussetzung, dass man sich damit zufrieden gibt, dass es meistens keine handfesten Beweise gibt. Und entschuldige, wenn ich diesen Vergleich einfach nur belächel, aber er entbehrt jeder Grundlage und ist in meinen Augen schwachsinnig. Du vergleichst ein Gefühl, von dem ich sagte, dass es nicht beim anderen Menschen beweisbar ist, mit einer physikalischen Theorie, welche für möglich gehalten wird, aber bisher nie umsetzbar war und es einfach an mangelnder Erkenntnis mangelt, Zeit- und Raumverkrümmungen synthetisch zu erschaffen und sie zu kontrollieren. Also bitte, dass ist doch irgendwie nicht dein Ernst oder?


    Aber ich glaube, dass du mich einfach missverstanden hast oder ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich sprach einfach davon, dass du bei deiner Liebsten denkst, dass sie dich liebt. Du denkst es nicht nur, du weißt es. Aber wirklich handfest kannst du es nicht beweisen, du kannst nicht in ihren Kopf schauen und dennoch hast du das Gefühl und die Gewissheit, dass sie dich liebt. Und das ist Glauben. Du vertraust, durch die dir ausreichenden ''Beweise'', auf ihre Liebe. Und genauso verhält es sich mit Loyalität, Treue, Gemeinsamkeit usw. Du weißt nie, was der andere wirklich für dich empfindet und was er von dir hält, du kannst dir lediglich sicher sein und deinen Glauben davon haben.


    Zitat von smizz;191718


    Deine Meinung zu Drogenabhängigen zeugt von großer Toleranz und einem klaren Blick für die Hintergründe der menschlichen Psyche.
    Weiterhin reduzierst du hier gerade eine Religion auf Gleichgesinnung und Stereotypisierung. Also gibt es die Opel Religion, die Metallica-Religion, die Septemberfest-Religion? Minimalisieren wir das ganze mal. Es gibt die Atmen-Religion, die Puls-haben-Religion...


    Nungut, ich bin intolerant, dazu stehe ich. Haken wir das ab. Das muss ich mit meinem guten Gewissen vereinbaren, nicht du.


    Und wie oben schon beschrieben, bezeichne ich solche Kulte als Ersatzreligion, ja. Deine Minimalisierung ist aber schwachsinnig. Der Puls und der Atem ist unwillkürlich und bei jedem Menschen gegeben. Dann müsste es für dich auch die Mensch-Religion geben. Denk mal drüber nach, das ist Nonsens.


    Zitat von smizz;191718


    Ersatzreligion. Ich sag ja, die Wir-haben-Puls-Religion wird demnächst die Wir-haben-Hirn-Religion in die Kandare legen, denn Hirn scheint unstabiler vertreten zu sein.
    Abseits von christlichen Werten zu leben ist einerseits schwer, wenn man es drauf anlegt, denn es gibt nichts, was die Christen besser können, als sich anzupassen, andererseits ist es sehr leicht, denn in dieser Gesellschaft reicht es am "heiligen Abend" nicht zur Kirche zu gehen.


    Zu den ersten drei Zeilen findest du oben Antwort.
    Dass mit dem Fernbleiben am heiligen Abend ist ebenfalls Schwachsinn. Aber auch alles oben beschrieben.


    Zitat von smizz;191718


    Ein Glaube ist vor allem ein Zeichen dafür, mit unerklärbaren und unvorhersagbaren Ereignissen nicht zurecht zu kommen. Glaube kaschiert die eigene Schwäche gegenüber dem Universum. Und für viele ist "der Glaube" die einzige Möglichkeit ihren dumpfen Verstand in gesellschaftlich verträgliche Bahnen zu lenken.


    Man kann entweder daran glauben, dass man eine Antwort auf etwas Irrationales bekommt, oder es sein lassen. Beides wird in der Philsophie mit der Erkenntnistheorie definiert. Natürlich bestehen die Massenreligionen wie das Christentum aus einer Horde von Mitläufern, da hast du recht, aber es gibt ihnen nunmal Kraft und ist wieder ein Zeichen, dass Religion stärken kann.


    Zitat von smizz;191718


    Nein, religiöse Menschen sollten die Philisophie in Ruhe lassen, denn Philosophie und Ethik sind die Mörder der Religion.


    Pro Primo ist der Satz an sich schwachsinnig. Die von Cicero definierte Ethik ist ein (wichtiger) Bestandteil der Philosophie. Das ist so, als würde ich schreiben: ,,Essen und Getreideprodukte sind die Mörder des Hungers.'' oder ,,Musikinstrumente und Flöten machen die Stille zum Klangerlebnis.''


    Secundo widerspreche ich dir im vollem Maße! Ob Jean Paul, Epikur, Karl Popper, Edmond Rostand, Voltaire und andere Größen wie par exemplum Nietzsche waren sogar sehr religiös.
    Deswegen hat das Christentum auch eine eigene Philosophie und Ethik


    Klar unterscheidet sich die Philosophie von der Religion, da sie Erkenntnis statt nur Glauben will. Dass heißt aber doch noch lange nicht, dass Religiöse die Finger vom Philosophieren lassen sollten. Ich bin vielmehr Philosoph als Religiöser. Und deine Aussage oben ist alles andere als aus Vernunft begründet.

    Zitat von smizz;191718


    Hesse hat schlichtweg vergessen, dass ein biologisch intaktes Lebewesen keinen Selbstvernichtungsdrang besitzt. Lediglich einige wenige Spezies kennen die Selbstvernichtung zugunsten der Gesamtpopulation. Der Glaube in Hesses These ist nur die Chimere aus Lebensziel und Lebenssinn, den viele nicht differenzieren können (und Hesse schon gar nicht). Es geht nicht darum, an was ich Glaube, sondern für was ich Lebe. Das muss nicht meine Religion, bzw. mein Glaube sein, sondern das kann auch für das Wohlergehen meiner Liebsten oder jeder andere Grund, der mich antreibt sein. In unserer Gesellschaft, in der der Grund für das Leben nicht mehr die Sicherung des Überlebens der gesamten Spezies ist, ist Suizid ein Thema geworden, weil es keinen direkten Bezug mehr zu dieser Gesamtverantwortlichkeit gibt. Ich als Individuum bin nicht mehr wichtig, denn erstens ist die Gesamtzahl meiner Art ausreichend, zweitens hat mich die Gesellschaft ebenfalls nicht nötig, denn ich bin ersetzbar. Ich kann mich lediglich durch Individualisierung für die Gesellschaft unabdingbar machen, wenn ich dies benötige, um Lebenswillen zu haben. Ich persönlich muss sagen, ich reiche mir als Lebensgrund.


    Lange Rede, kurzer Inhalt. Du sagst, du könntest für das Wohlergehen deiner Liebsten leben? Wie christlich...



    Zitat von smizz;191718


    Dies sehe ich zu 100% in dir erfüllt.


    Natürlich. Die Aussage ist natrülich überqualifiziert und entspricht schon dem Doktorandenniveau der Oxfordfakultät. Objektivität hast du dir nicht wirklich zum Zierat erkoren. Deinem Mumpitz nach könnte ich auch frei nach Cyrano de Bergerac sagen, dass dein Kopf keineswegs gelehrt und doch so leer ist... Aber dafür bin wohl etwas zu erhaben.


    Zitat von smizz;191718


    Mein Fazit: Du bist das Beste beispiel dafür, warum mich religiöse Menschen anwiedern, denn sie halten sich selbst für etwas Besseres und glauben sie würden Anderen durch das Aufzwingen ihrer Religion etwas Gutes tun, was sie im Vergleich noch weiter zum konvertierten Objekt abhebt. In meinen Augen nichts als die Flucht vor der Einsamkeit und Individualität.


    Ich denke, deine Preokkupierung dürfte sich bei mir aufheben, wenn du mal genau über meine Aussagen nachdenkst.


    Als Abschluss noch eine Literaturempfehlung:Friedrich Nietzsches ''Der Antichrist'' wie auch die Geschichte ''Der Tolle Mensch'' aus dem Buch ''Die fröhliche Wissenschaft'' können von der antichristlichen wie von der atheismuskritischen Seite dieses Religionsdiskurses ein gutes Bild erzeugen.


    Selbstredend lade ich euch liebend dazu ein, eure Ansichten bezüglich meines Schaffens und Schreibens hier loszulassen. Dort kann jeder lamentieren, dass ich politisch inkorrekt bin, mich für etwas Besseres halte oder dass ich einen Rechtschreibfehler verzeichnet habe, der mich unmissverständlich als debilen Analphabeten demaskiert.

  • Zitat von JPetrucci;191901

    An erster Stelle hier wohl das Top-Argument. Sinnfrei und unverschämt. Apodiktisch bis in's Detail.:D


    Nun, wer in einem kurzen Beitrag so viele Gruppen von Menschen direkt und indirekt beleidigt, der sollte damit rechnen, dass jemand zurückschlägt.
    Du meintest aber sicher nicht apodiktisch. Das Wort macht selbst mit viel ironie keinen Sinn an dieser Stelle.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Definitiv, aber mal im Ernst: das hebelt meine These weder aus, noch widerspricht sie ihr. Dazu komme ich nämlich jetzt.


    Deine These war eine Aussage, die grob formuliert war. "Zitat von JPetrucci: Ich werde die These in den Raum, dass unreligiöse Menschen schwache Menschen sind."


    Individualität und Schwäche kannst du gerne als zwei Opponenten auffassen. Jedenfalls in meinem Weltbild. Daher wiederlegt meine Aussage deine These zumindest für die Kreise in denen ich mich bewege.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Nun wird ein erstes, etwaiges Missverständniss erstmal aus dem Weg geräumt. Ich stehe dem Christentum sehr kritisch gegenüber und habe es stets abgelehnt, mich in ein Weltbild zwängen zu lassen, welches mir als ziemlich abstrus erscheint. [...] Desweiteren bin ich Kirchengegner und halte nur eines von der Kirche: Abstand. Jedem wird auch bewusst sein, dass die Kirche vom Aussterben bedroht ist, die Kirchenmitgliederzahl sinkt rapide - ,,welch' göttlicher Segen''.


    Und dennoch ist es schwer abstreitbar, dass ich christliche Züge an mir habe, so wie jeder Deutsche. Selbst Kinder, die Atheisten als Eltern haben werden auf gewisse Art und Weise nach christlich/abendländischer Tradition erzogen. Unsere Werte, unsere Gesetze, unsere Philosophie, unsere Politik unsere Ethik etc. wurde über viele Jahunderte christlicher Kultur geformt und geprägt. Man sollte sich einfach bewusst machen, welche christlichen Werte brauchbar und für eine gute Geselschaft unabdingbar sind und welche das Zeitliche segnen sollten.


    Das ist unbestreitbar und liegt außerhalb des Vermögens eines Menschen. Es geht mir implizit auch nicht um christlich geprägte Lebensart, sondern um "den festen aufrechten Glauben", "der den Gläubigen zu einem Über-Wesen vor dem Ungläubigen macht". Da bekomme ich das frösteln, denn dies lässt sich nicht mit meinem Bild von allgemeiner Gleichheit vereinen.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Kurze Zwischenfrage. Feiert ihr Anti-Religiösen demnach auch keinen Geburtstag?


    Meinen eigenen Genurtstag halte ich für unwichtig und würde ihn nicht feiern, halte dies auch in Grenzen, wenn meine Freunde dies mit mir machen möchten. Den Geburtstag anderer respektiere ich, denn ihnen bedeutet es etwas.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Um ein kleines, weiteres Beispiel zu bringen, warum ich Antireligiösität für sinnlos halte, zitiere ich erneut Hyperion.


    Nicht jedem Wert der in einer Religion verankert ist muss zwangsläufig 100%ig wiedersprochen und entgegengelebt werden. Besonders die Christen haben traditionell Werte aufgegriffen die in den bestehenden Kulturen bereits tief verankert waren, um einem Verbot ihrer Religion zu entgehen. Daher lässt sich mit willkürlichen Beispielen relativ schlecht argumentieren, da sie nur einen Ausschnitt beleuchten.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Diese Beispiele zeigen, dass es nicht wirklich einfach ist, sich von solchen kulturellen Wurzeln zu lösen, wie hier die Anti-Religiösen wohl anscheinend meinen.
    Ich denke, dass es defintiv wichtig ist, dass jeder Mensch sich sein eigenes Weltbild erbauen kann und sich seine eigenen Werte festlegt. Dies bezeichnet der Großteil ja nunmal als den radikalen Individualismus und das ist es, was der Satanist Anton LaVey mit der frei übersetzten Formel ,,Ich bin mein eigener Gott'' zusammenfasste.


    Radikal ist die Aussage nur, wenn das Wort Gott im Verständnis tief verankert ist. Ansonsten heißt dies nichts anderes als was ich bereits gesagt habe: "Ich genüge mir als Lebens(Glaubens)-Gund."


    Zitat von JPetrucci;191901

    Da stellt sich aber nun folgende Frage.
    Kann der Mensch, als sein Selbst-Gott ganz ohne Religion leben? Kann er ohne Vorschriften und ohne Werteformatierung, wirklich existieren und sein Heil darin finden, oder entflieht er sich dann in Ersatzreligionen und Kulte, die ihm wieder den Halt geben, den er als gottloser Mensch allein auf weiter Flur vermisst hat? Mit dem Ableben des Christentums kann man eine wachsende Anzahl an Ersatzreligionen (z.B. Geld oder Astrologie) feststellen.


    Meiner Meinung nach: Ja.
    Es benötigt kein speziell geschaffenes Konstrukt um Lebenswillen zu besitzen. Anders ausgedrückt: Mir genügt mein Vermögen an "Wissenshunger" um jeden Tag für mich so interessant zu machen, dass mir mein Leben lebenswert erscheint. Bei meinen Beobachtungen und Einschätzungen einer Situation verlasse ich mich auf Objektivität anstatt Vorurteile, mit der Einschränkung, dass auch ich ein grundlegendes Wertesystem verinnerlicht habe, welches der Gesellschaft, in der ich lebe, und welche durch Religionen geprägt ist, ähnelt und teilentliehen ist..


    Zitat von JPetrucci;191901

    In meinen Augen taugen diese Ersatzreligionen rein gar nichts.


    D'accord.


    Zitat von JPetrucci;191901

    Und ich wiederhole meine These, dass Gläubige stärker sind als Ungläubige, womit ich auf Definition 2 zurückblicke. Die Forscher fanden kein Volk, welches gottlos war, da die gottlosen Völker im Laufe der Geschichte erobert oder missioniert wurden. Das Motto »Christentum ist nur für Schwache, wir glauben an gar nichts und sind viel stärker«, ist in meinen Augen schwachsinnig. Ich-Zentrierter Egoismus (Markenzeichen des Satanismus) ist mindestens genauso gesellschaftsuntauglich wie ein überzogener Altruismus (Markenzeichen vieler christlicher Gemeinden).


    Man fand kein gottloses Volk, weil die Christen zu ängstlich waren um in die Reinheit und Perfektheit ihres Glauben zu vertrauen (und das mit gutem Grund) und es daher nötig hatten mit Waffengewalt oder Missionaren sich Andersdenkende einzuverleiben. Für mich ist dies der Wiederspruch in sich. Entweder mein Glaube ist so absolut unfehlbar, dass jeder, der mit mir in Kontakt kommt davon sofort überzeugt ist und freiwillig meinen Glauben teilen will, dann benötige ich aber keine Waffen oder Missionen, oder aber mein Glaube ist makelbehaftet und falsch, dann muss ich ihn anderen einimpfen und ihren Willen brechen.
    Satanismus ist in meinen Augen auch nur ein Opponent und hat mit Unreligiösität nichts zu tun.


    Zitat von JPetrucci;191902

    Manche Ersatzreligion sind wiederum recht nutzhaft, um eine Glaubensrichtung für sich selbst zu finden Es ist lediglich wichtig, dass sie einen tiefen philosophischen Sinn und unverzichtbare Werte und Normen beinhalten und das Eine oder Andere kann man sich definitiv vom Christentum abkupfern. Solche Religionen können durchaus das Prädikat mitbringen, schwächere Menschen stark zu machen. Ersatzreligionen wie Marihuana wiederum machen schwache Menschen noch schwächer. Astrologie oder Metallica richten wohl keinen großen Schaden an, sind aber in meinen Augen auch nicht wirklich aufbauend.


    Genau hier liegt dein Trugschluss. Eine Gemeinsamkeit ist keine Religion. Eine Droge macht einen Menschen schwach, dies ist unbestreitbar, aber der Auslöser für den Konsum liegt nicht in der Droge, oder der Schwäche des Menschen, sondern in seiner Gesellschaft, die ihm keinen Rückhalt bietet.


    Zitat von JPetrucci;191902

    Meine religiöse Attitüde besteht aus einer Glaubensmischung, welche die Logik und die Wissenschaft verehrt. Ich glaube an die Natur und mein Glauben liegt in ihren Gesetzen. Sie erschuf mich und mein Umfeld. Vergötterung empfinde ich für den Geist des Menschens, in der Form, wie er durch verschiedene, phantastische Schriftstelle in ihren Werken verewigt wurde und wie ich ihn durch den Verkehr mit diversen, herrausragenden Persönlichkeiten habe kennenlernen können. Nichts prägte und beeindruckte mich mehr. Jene Personen haben mir ein Repertoire von Werten, Idealen und Prinzipien vermittelt, die meine Glaubensessenz bilden, und von denen ich hoffe, dass sie als meine Charakterstärkung fungieren und meinen Geist wach halten. Den Geist und das Erbe dieser paradigmatischen Menschen fortzusetzen und instandzuhalten, das ist mein Schicksal. Diese Lebensphilosophie hat mich immer in den diversen Phasen meines Schaffens begleitet. Gerade in Streßsituationen und starken Schicksalsschlägen spürte ich immer besonders intensiv die Stärke, die von dieser Geisteshaltung ausgeht, und oftmals fiel mir auf, auf welch erbärmliche Art und Weise viele von denen dann gefallen sind, die sich zuvor gerne als Anti-Religiöse individualisiert haben.


    Welcher Anti-Religiöse Individualist ist denn gefallen?


    Zitat von JPetrucci;191902

    Ein Glauben hat nunmal meistens die Vorraussetzung, dass man sich damit zufrieden gibt, dass es meistens keine handfesten Beweise gibt. Und entschuldige, wenn ich diesen Vergleich einfach nur belächel, aber er entbehrt jeder Grundlage und ist in meinen Augen schwachsinnig. Du vergleichst ein Gefühl, von dem ich sagte, dass es nicht beim anderen Menschen beweisbar ist, mit einer physikalischen Theorie, welche für möglich gehalten wird, aber bisher nie umsetzbar war und es einfach an mangelnder Erkenntnis mangelt, Zeit- und Raumverkrümmungen synthetisch zu erschaffen und sie zu kontrollieren. Also bitte, dass ist doch irgendwie nicht dein Ernst oder?


    Aber ich glaube, dass du mich einfach missverstanden hast oder ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich sprach einfach davon, dass du bei deiner Liebsten denkst, dass sie dich liebt. Du denkst es nicht nur, du weißt es. Aber wirklich handfest kannst du es nicht beweisen, du kannst nicht in ihren Kopf schauen und dennoch hast du das Gefühl und die Gewissheit, dass sie dich liebt. Und das ist Glauben. Du vertraust, durch die dir ausreichenden ''Beweise'', auf ihre Liebe. Und genauso verhält es sich mit Loyalität, Treue, Gemeinsamkeit usw. Du weißt nie, was der andere wirklich für dich empfindet und was er von dir hält, du kannst dir lediglich sicher sein und deinen Glauben davon haben.


    Naja, du hast einfach zu sehr verallgemeinert. Deinen Aussagen konnte ich entnehmen, dass für dich die Existenz eines Gotteswesens dadurch bewiesen wurde, dass ein Gefühl dafür existiert, dass es dieses Wesen geben muss. Dadurch, dass es auch ein Gefühl gibt namens Liebe, welches ebenso unerklärlich ist, aber bekanntermaßen existiert Liebe, muss im Rückschluss auch das Gotteswesen existieren.
    Und dies ist eben falsch. Denn ich kann alles mögliche fühlen, eben auch das Gefühl haben, dass Zeitreisen existieren, und gerade weil es so unplausibel ist, wenn ich physikalische Wissenschaft hinzuziehe um Zeitreisen zu wiederlegen, ist eben das hinzuziehen hinreichender wissenschaftlicher evtl. unerforschter Fakten ein Kriterium um etwas anderes, wie z.B. ein Gotteswesen zu wiederlegen ausreichend um deine These zu wiederlegen.
    Übrigens ist die Existenz von Gefühlen wie Liebe oder Vertrauen wissenschaftlich durch chemische und elektronische Aktivität in gewissen Hirnarealen zumindest empirisch erforscht und jenseits der Sphären anzusiedeln, in denen die Existenz eines Weltschaffers ähnlich des christlichen Gottes, mittels eines menschlichen Verstandes fixierbar wird.
    Daher kannst du deine These nicht mehr hinzuziehen. (Übrigens ein weiterer Grund, warum das Christentum Forschung ablehnend gegenübersteht, denn die Argumente gehen langsam aus.)

    Postfächer laufen über. Lange Wartezeiten!

  • Zitat von JPetrucci;191902

    Nungut, ich bin intolerant, dazu stehe ich. Haken wir das ab. Das muss ich mit meinem guten Gewissen vereinbaren, nicht du.


    Wie schade, denn ist nicht Toleranz das, was im Christentum so gepredigt wird? Ist nicht jeder Mensch vor Gott gleich und wird nach seinen Taten und nicht nach seinem Glauben gerichtet? ;)!!


    Zitat von JPetrucci;191902

    Und wie oben schon beschrieben, bezeichne ich solche Kulte als Ersatzreligion, ja. Deine Minimalisierung ist aber schwachsinnig. Der Puls und der Atem ist unwillkürlich und bei jedem Menschen gegeben. Dann müsste es für dich auch die Mensch-Religion geben. Denk mal drüber nach, das ist Nonsens.


    Natürlich ist es Nonsens. Aber du solltest auch nur einsehen, dass die Grenze fließend ist, und wir sie ganz bestimmt nicht ziehen können. Religion, Gesellschaft und Biologische Grundfunktionen lassen sich nicht klar trennen. Wahrhaftig ohne Glaube ist nur der Hirntote.



    Zitat von JPetrucci;191902

    Man kann entweder daran glauben, dass man eine Antwort auf etwas Irrationales bekommt, oder es sein lassen. Beides wird in der Philsophie mit der Erkenntnistheorie definiert. Natürlich bestehen die Massenreligionen wie das Christentum aus einer Horde von Mitläufern, da hast du recht, aber es gibt ihnen nunmal Kraft und ist wieder ein Zeichen, dass Religion stärken kann.


    Ich weiß nicht, ich kann mich davon nicht überzeugen lassen, dass jemand Stark ist, weil er dumm ist. Vielleicht ist er werteintern stark, aber jedem Außenstehenden kommt er doch nur wie ein schwacher Mitläufer vor.



    Zitat von JPetrucci;191902

    Pro Primo ist der Satz an sich schwachsinnig. Die von Cicero definierte Ethik ist ein (wichtiger) Bestandteil der Philosophie. Das ist so, als würde ich schreiben: ,,Essen und Getreideprodukte sind die Mörder des Hungers.'' oder ,,Musikinstrumente und Flöten machen die Stille zum Klangerlebnis.''


    Secundo widerspreche ich dir im vollem Maße! Ob Jean Paul, Epikur, Karl Popper, Edmond Rostand, Voltaire und andere Größen wie par exemplum Nietzsche waren sogar sehr religiös.
    Deswegen hat das Christentum auch eine eigene Philosophie und Ethik


    Ja, eine _eigene_. Eine eigene ist aber nie eine allgemeingültige! Es ist eine normativ angepasste Version dessen, was ein unbeeinflusster Mensch folgern würde, und damit ist sie eben nur in bestimmten Parametern gültig. Ich gebe mir als Wissenschaftler Mühe, soweit wie möglich Abstand von dem zu beobachtenden System zu nehmen, und unter dieser Voraussetzung ist alles was parametrisiert wurde ab einer hinreichend großen Distanz ungültig!


    Zitat von JPetrucci;191902

    Klar unterscheidet sich die Philosophie von der Religion, da sie Erkenntnis statt nur Glauben will. Dass heißt aber doch noch lange nicht, dass Religiöse die Finger vom Philosophieren lassen sollten. Ich bin vielmehr Philosoph als Religiöser. Und deine Aussage oben ist alles andere als aus Vernunft begründet.


    Wie bereits oben beschrieben, kann _ein_ Mensch/Philosoph niemals vollständig erfassen, was die Erkenntnis ihm bietet. Anders gesagt, ist er zu nahe am Geschehen. Meiner Meinung nach durchziehen Religionen das Leben eines Menschen der religiös ist viel zu sehr, als dass er noch objektiv erkennen kann, wonach er sucht. Daher meine Aussage, dass religiöse Menschen sich vom Philosophieren fernhalten sollten. Das was sie erkennen wird immer von ihrem anerzogenen Glauben beeinflusst sein, und hat daher keinen allgemeingültigen Wert.
    (Mitunter kann ein unchristlicher Mensch Teile der christlichen Philosophie überhaupt nicht nachvollziehen. Gerade ich selbst bin da sehr oft an meine Grenzen gestoßen und musste mir in dem Fall immer ins Gedächtnis rufen, unter welchen, ich muss dies leider archaisch nennen, Umständen dieser Ohilosoph erzogen wurde.)


    Zitat von JPetrucci;191902

    Lange Rede, kurzer Inhalt. Du sagst, du könntest für das Wohlergehen deiner Liebsten leben? Wie christlich...


    Nein, wie biologisch! Als Tier gillt mein Lebenswille der Erhaltung meiner Art. Dies manifestiert sich primär im Selbsterhaltungstrieb und sekundär in der Sorge um das Wohlergehen meines "Rudels".
    Da das Christentum das Tier Mensch nicht zum Untier Mensch machen kann, musste es diese Tatsache, gesellschaftlich verpackt, in ihre Schrift aufnehmen. Genauso wie jede andere Weltreligion.


    Zitat von JPetrucci;191902

    Natürlich. Die Aussage ist natrülich überqualifiziert und entspricht schon dem Doktorandenniveau der Oxfordfakultät. Objektivität hast du dir nicht wirklich zum Zierat erkoren. Deinem Mumpitz nach könnte ich auch frei nach Cyrano de Bergerac sagen, dass dein Kopf keineswegs gelehrt und doch so leer ist... Aber dafür bin wohl etwas zu erhaben.


    Ich hatte schon geahnt, dass du in deiner selbstgefälligen Intolleranz vollkommen übersehen würdest, wie sehr du mit deinen Aussagen deine Mitmenschen beleidigst, und daher auch keinen Sinn dafür hättest, zu aktzeptieren, dass du in dem Fall damit rechnen musst, dass man dich zurückbeleidigt. Alles was du dafür vom mir erhältst ist Mitleid für die Erbärmlichkeit deines Seins. Höchst dramatisch, dass du dich für gebildet hältst und dies mit allerlei Fremdworten untermauern musst, aber trotzdem aus jedem Satz die Unbildung eines blinden Folgenden trieft. Deine ganze Polemik entbehrt vollkommener Gültigkeit, weil du dir keine Distanz erlaubst. Würdest du dies tun, müsstest du deine eigenen Falschaussagen und Missinterpretationen deiner geliebten Schriftsteller eingestehen.
    Erwarte von mir kein Verständnis, und schon gar nicht, indem du mich herabwürdigst. Damit hast du nur _erneut_ bewiesen wie klein und schwach deine Seele ist, die jeden Konflikt nur mit Aggression und falschen Theorien zu bestehen versucht. Schwach und von falscher Stärke, die du selbst so hinaufwürdigst.
    Für mich bist du der am komparativst gebildetetste Anti-Anti-Religiöse Mensch dem ich je begegnet bin, denn deine eigene Kritik lässt sich in dir erfüllt erkennen.
    Ich möchte dich zu nichts "bekehren", und dir schon gar nichts vorschreiben, aber eine Warnung, falls du diese Diskussion irgendwann mal abseits des Internet führen wirst: Nichts was du meinst ist richtig, alles was du glaubst ist falsch. Jedes was du weißt, weiß jemand anders besser, und alles was du nicht selbst erforscht hast, kannst du nie mit gutem Gewissen behaupten und verteidigen.
    Wenn du dich selbst magst, gestehst du dir hoffentlich ein, dass das was du kannst, andere schon lange können, und irgendwann der Tag kommt, an der du unter deiner eigenen Art zu leiden haben wirst.
    Aber was red ich da, ich glaub es kommt sowieso nichts davon bei dir an.

    Postfächer laufen über. Lange Wartezeiten!

  • Zitat von JPetrucci;191701


    Ich werfe die These in den Raum, dass unreligiöse Menschen schwache Menschen sind.


    Ich konnte aus deinen Beiträgen weder ein stichhaltiges Argument noch ein Beleg für deine absurde These herauslesen. Ist es möglich, dass wo andere Menschen ein Gehirn haben bei dir nur ein "Ersatzgerhirn" vorhanden ist?

  • JPetrucci betreffend, fällt mir eigentlich als erstes ein, dass jede Überzeugung, Betrachtung, etc nur aus der Perspektive des Individuums einen Sinn macht, sprich wahr, falsch oder bedeutungslos sein kann ..Und daher natürlich auch die Wahrheit des Lebens und Erlebens nur subjektiv darstellen kann.


    Nehme ich seine Aussagen, Erkenntnisse und Überzeugungen als Beschreibung des Individuums JPetrucci, möchte ich feststellen, dass er für mich ein A.......h ist. Soll er natürlich glauben, was er will - ich würde lediglich darauf verzichten, freiwillig mit ihm ein Bier trinken zu gehen ;)



    Ich hoffe, mit meiner Deutlichkeit, die auf eine Art als Beschimpfung und nicht nur als individuelle Betrachtung meinerseits verstanden werden kann, mir keine Verwarnung einbringt..


    smizz: nett, dass du dir soviel Mühe gegeben hast, aber ich fürchte mal, dass deine Betrachtungen nicht auf goldenen Boden fallen.


    Mit Gruß