Und wenn ein Polizist und seine Frau erschossen werden, wird doch sicher jemand nach denen Suchen, oder das der andere Arzt der umgebracht wurde, der hatte ja auch Versuchspersonen. Und wenn die Krankenschwester wirklich in die Leichenhalle gegangen wäre und diese gefunden hätte, würde man sicher etwas in den Nachrichten darüber bringen. und dies hätten die Macher sicher in die Serie eingebaut oder nicht
Die Macher haben ganz bewusst in die Serie eingebaut, dass der Zuhörerkreis von OA bei seiner Recherche im Web nichts findet, die hatten ja noch nicht mal einen Hinweis auf die Existenz von OA's Oligarchen-Vater gefunden, was natürlich die Frage aufwirft, ob denn die Geschichte um ihren Vater, das Busunglück und die damit verbundene Nahtoderfahrung auch nur ihrer Fantasie entspringt bzw. wenn man die Reaktion des FBI-Opferbetreuungsexperten beim Fund der Bücher bedenkt, ob das Geschichtenerzählen einfach nur OA's Art der Entführungstrauma-Bewältigung ist.
An dieser Stelle der Handlung soll ja auch alles (Ergebnislose Web-Recherche, Bücherfund) absichtlich darauf hin deuten, dass die ganze Geschichte nur erfunden ist.
Stellt sich auf die Frage, woher OA wusste, dass in der Schule bald etwas passieren würde.
Die Vorahnung bezüglich des Amokschützen am Anfang der vorletzten Episode passt jedenfalls von den Bildern her sehr gut zu den tatsächlichen Vorkommnissen am Ende der letzten Episode, also ist zumindest der Teil der Geschichte wahr, dass OA hin und wieder unter Vorahnungen leidet.
Das wirft dann sofort die Frage auf, ob denn nicht doch noch mehr an der Geschichte wahr ist, vielleicht stimmt die Geschichte um ihren Oligarchen-Vater ja doch, und vielleicht ist sie ja wirklich ein Engel, beides schließt nicht aus, dass sie sich die entsprechenden Bücher zu diesen Themen dann trotzdem oder gerade deswegen gekauft hat.
Sowohl die finale konkrete Vorahnung als auch das Geräusch, kurz bevor OA im Krankenwagen abtransportiert wird (eine Art "Wusch" - ging es bei dem Entführer/Forscher nicht auch oft um entsprechende Übertritts-Geräusche?) stellen das, was man vorher zu Wissen glaubte (dass OA die ganze Geschichte nur erfunden hat) wieder in Frage - und das wurde von den Machern sicherlich so gewollt und ist auch in der Hinsicht, dass beim besten Willen niemand aus der Handlung schließen kann, ob OA's Geschichte wahr ist oder nicht, perfekt umgesetzt.
Und auch die letzte kurze Szene, als OA in einem weißen Zimmer ist und nach Homer ruft, lässt alle möglichen Schlüsse zu: Vielleicht ist sie ja in einer psychiatrischen Einrichtung und hat alles vorherige nur halluziniert.
Was bleibt: Nach dem Anschauen der Serie wissen wir genau so wenig über die Existenz von Engeln und das Leben nach dem Tod wie vorher - was man ja auch nicht ernsthaft erwarten konnte. Aber - mich zumindest hat es hervorragend unterhalten, viel mehr verlange ich da gar nicht.
Frohes Fest