Während die kleine Hexe wie viele Bücher der Zeit angepasst wird (also nicht nur "problematisches" ausgemistet wird, sondern auch das Buch wieder mit der Lebenswelt der Kinder verknüpft wird), war bei Pippi Langstrumpf eine Neuübersetzung eh Fällig. Bei beiden Büchern verstand ich also die Aufregung nicht, diese Ausdrücke (Negerlein, Hottentotten) bieten keinen Mehrwert inhaltlich (oder will mir jemand sagen, bei der kleinen Hexe ist es Handlungstragend, dass auf der Fasnacht Negerlein und Hottentottenhäuptlinge sind und die Türken in Pluderhosen ist eine Anspielung auf etwas, dass für uns vielleicht noch bekannt ist, aber den Kindern wohl nicht mehr, es ist nicht mehr "das Bild" schlechthin, sondern ein veraltetes Bild, gleichsam als würde man Geographie mit einem veralteten Globus unterrichten, entsprechend macht es durchaus auch Sinn, die Pludderhosen durch etwas aktuelles zu ersetzen...
Also ich halte nichts davon, Bücher immer der Zeit anzupassen und in dem Fall auch noch die Sprache völlig in eine andere Richtung zu drängen.
Oder willst du den Geschichtsunterricht z.B. auch politisch korrekt machen und anpassen? Stell dir mal vor, es wird gerade die Sklavenzeit behandelt. Dass die Leute dort verächtlich Nigger genannt wurden, ist Teil der Geschichte. Das kann man den Kindern halt auch erklären, dass es was rassistisches ist und nicht gesagt werden darf, wenn sie ein Kind mit dunkler Hautfarbe sehen.
Ich frag mich auch, wie wir als Kinder denn mit Negerkönig und Hottentotten klar kamen, wenn man heutzutage der Meinung ist, das wäre ja so furchtbar für Kinder. Sind wir alle Rassisten geworden? Doch wohl kaum.
Wer rassistisch ist, wird halt solche Sachen auch immer wieder anwenden und zwar rassistisch und abwertend.
Für alle anderen ist es einfach nur die "damalige" Sprache.