Ich brenne Daten seit der Zeit in der die CD Rohlinge noch um die 20DM gekostet haben. Die Diskussionen damals und heute ähneln sich immer noch
1. Was mittlerweile bestimmt nicht mehr zutrifft sind pauschalisierte Einschätzungen was die Schreibgeschwindigkeit betrifft. Kann vorkommen, ist aber unwahrscheinlich mit modernen DVD Brennern. Auch die Qualität und Toleranz der Medien ist ganz erheblich gestiegen.
2. man kann immer Murphy über den Weg laufen. Sprich einfach Pech haben.
- das kann aber an vielen Ursachen liegen:
Brenner - die Optik, das Alter, Erschütterung, Justierung und nicht zu vernachlässigen, die Spannungsversorgung! Das Netzteil kann die Ursache für vielerlei Ausfälle sein. Ganz böse daran ist, dass man es einfach nicht merkt. Es funktioniert alles scheinbar aber wenn im entscheidenden Moment das nötige Ampere fehlt gehts zwar noch aber der richtige Schmackes der für Qualität notwendig wäre ist nicht drin. D.h. z.B. die Daten werden noch so draufgeschlabbert anstatt richtig eingemeisselt. Ursachen können in Unterdimensionierung, einem ausgetrocknetem oder defektem Elko oder weiss der Geier an was liegen! Die letzten Sommer hatten wir auch immer ein Temperaturproblem. Consumer und Officegeräte haben für den Betrieb ein Maximum Rating von 35 Grad Celsius Umgebungstemparatur! Alles was darüber liegt lässt das Material ganz rapide altern!
Da dann auch Medien zu brennen liegt ausserhalb jeder Norm! Vor zwei Jahren hatten wir in der Arbeit in einem 10 Mann Team Gerätetotalausfälle im Wert von 40.000Euronen nach 5 Tagen mit Raumtemperaturen mit Peaks bei 48 Grad! Dann wurde ganz schnell eine Klimaanlage installiert. (Hat der Chef vorher einfach nicht ernst genommen, but he has been warned! *ggg* )
- Rohling: Man kann immer mal eine schlechte Charge erwischen. Oft merkt man es erst nach Jahren im Vergleich. Ganz grosses Gift ist UV Strahlung, sprich Sonnenlicht. Ist auf jeden Fall zu vermeiden! Zum Beschriften nehme ich nur noch Stabilos, die schreiben lange und haben keine Schadstoffe drin. Auf keinen Fall für DVDs Aufkleber verwenden - z.b. bei einem Temperaturunterschied wölbt sich der Datenträger durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen (Brenner wird schnell warm!) dadurch kann der Laser aus der Toleranz kommen und nichts mehr lesen. Das muss mit dem Auge nicht wahrnehmbar sein. Den ungebrannten Rohling nie mit der Schicht nach oben hinlegen! Am besten direkt vor dem Brennen aus der Spindel nehmen und gleich ins Laufwerk.
Wir haben auch festgestellt, daß ein paar Chargen von unseren KodakGold CD-Rohlingen anscheinend einen Kunststoff verwendet haben der sich im Alter stark trübt. Das waren damals aber die besten Rohlinge, so hiess es zumindest. Die wurden 98 gebrannt. Sieht man im Archiv ganz genau, zieht sich über drei Monate hin. Die meisten anderen sind aber noch tadellos. Bei manchen Billigprodukten, die immer irgendwann ausprobiert wurden, darf man nicht hinkommen sonst geht die Beschichtung ab!
Ich nehme nur noch Markenrohlinge zu 90% Verbatim mit zusätzlichem Oberflächenschutz. Die wichtigste DVD fällt einfach mal auf den Boden, so ist die Regel! Als gelernter Fotograf reinige ich die optischen Datenträger wie eine hochwertig vergütete Kameraoptik: ich versuche erstmal den Staub so zu entfernen, dass er nichts verkratzen kann. Also nix reiben! in der Regel mit einem grossen ganz weichen MakeUppinsel leicht drüber. was jetzt noch drauf ist muss mit Flüssigkeit runter. Für CD DVD nehme ich lauwarmes Wasser, sanfter Strahl, meine Finger, viel Gefühl und Pril - dann zwei frische Blätter Zewa zwischen die ich ohne zu reiben und zu rubbeln einfach die Scheibe lege die danach trocken ist. Keine gebrauchten Handtücher zum trocknen nehmen, die können alles noch viel schlimmer machen! Bei sichtbarer Beschädigung sofort versuchen eine Kopie zu machen.
Man muss sich generell vor Augen halten, dass dem Schreib/Leseprozess optischer Datenträger ein Höchstpräzisionsvorgang zugrunde liegt! Und jedermann darf ihn ausführen ohne die nötige Ausbildung zu haben. Das ist schon Zauber der Technik!
Je besser Dein Arbeitsmaterial ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schief geht. Stimmt´s Murphy?
Persönlich nehme ich immer Verbatim für CD und DVD, falls lieferbar, haben mich bisher nur ganz ganz selten enttäuscht. TDK nur aus dem Grund nicht mehr, da man auf der hässlichen blauen Oberfläche nicht gescheit beschriften kann. Zur Not Sony oder auch mal Ricoh Gold. Kaufe sie meistens über Amazon Marketplace aber da nie mehr über UK wie aus Versehen einmal. Bei Amazon muss ich mich nicht um noch eine Extrazahlungabwicklung kümmern.
Bei Brennern nehme ich kein ganz neues Modell mehr. Lieber ein Standardgerät das mindestens ein Jahr bewährt auf dem Markt ist. Gerne LG, Plextor gibt mir zu schnell auf würden mir sonst auch gut gefallen.
Bei Festplatten übrigens IBM/Hitachi, die haben einfach bisher die geringsten Ausfälle verzeichnet! Was zur Zeit auch sehr interessant ist, die neuen WesternDigital Festplatten. Die haben eine neue Stromspartechnologie entwickelt - das wirkt sich auch ganz extrem auf Wärmeentwicklung aus! Sie sind schnell und anscheinend auch zuverlässig. In meinem Bekanntenkreis sind die externen WD Passport mit 2.5 Zoll gerade äusserst beliebt, da sehr robust gebaut, laufen auch an bisherigen Troublemakern, sprich Geräten die sich weigerten mit externen Festplatten etwas zu tun zu haben. Und laufen auch an jedem Labtop ohne MullenUndKnullen!
Nie mehr externe LaCie und Trekstor Platten, bei denen habe ich es irgendwann persönlich genommen! Haben mir und anderen sehr viel Kummer bereitet über einige Geräte und Modelle hinweg.
Datenverlust ist einfach kein Kavaliersdelikt!
Ach und eines noch: Telefone, egal ob Handy, Dect oder Tischapparat. So weit weg vom Rechner und seinen Kabeln wie möglich! Auch von magnetischen Datenträgern wie Platten, USBSticks, SD Cards usw... . Manche Telefone entwickeln unglaublich schädliche starke Strahlung! Das ist mir mal von einem fähigen Techniker demonstriert worden. Bei den meisten geht das zwar immer gut, muss aber nicht!
Wie dem auch sei, es gibt keine absolute Empfehlung. Jeder macht seine Erfahrungen. Manchmal machen viele Leute die gleiche Erfahrung.
Wenn etwas schief läuft sollten aber mehrere Einflussfaktoren in Betracht gezogen werden und über einen ausreichend langen Zeitraum genau beobachtet, bestätigt oder ausgeschlossen werden bevor man sein Urteil fällt. Ganz gefährlich ist wenn man laufend hört, dass irgendetwas der Grund für etwas wäre - Urban Legend!!! - das für Faktum zu halten. Lieber selber mal nachdenken und nachprüfen auch mal z.B. die Spannungsversorgung überprüfen(lassen) o.ä..... . Geräte die öfter mal gestreichelt werden sind in der Regel auch zuverlässige und treue Partner *ggg* zeigt meine Erfahrung.
-- Ich kümmere mich seit über 12 Jahren in der Arbeit "nebenbei" - da vor allem Macs, dann funktioniert das auch - um die Computers, Servers und das Netzwerk und oft auch bei Freunden und deren Bekannten. Seit einem Jahr nicht mehr so intensiv, da andere Aufgaben, keine Zeit und Motivation mehr dafür.
Danke für Eure Geduld und ich hoffe manchen hat es interessiert bis geholfen! Der Text ist doch ganz schön lang geworden.