Der Deutscher Sprach is ein schwerer Sprach..!

Dieses Beispiel ist besonders extrem, aber das Nichtbeachten der Rechtschreibung ist leider (auch) eine Folgeerscheinung des - falsch verstandenen - Internetkonsums. Der Netzjargon ermuntert zur Schlamperei, z.B. Kürzel werden auch in der Schule und sonst benutzt und gelten vielerorts nicht mehr als Makel. Mich nervt das auch und hier geht es keineswegs nur um Generationskonflikte. Das korrekte Schreiben ist nach wie vor eine Visitenkarte, besonders im Internet, wenn der erste Eindruck allein auf der gewählten Sprache/Rechtschreibung besteht. Der Eindruck, immer mehr können (oder wollen?) es nicht verfestigt sich auch bei mir.

PS: Mit korrekter Sprache/Rechtschreibung und ein wenig Mühe (Handwerk) lässt sich im Internet auch ein sehr passabler Nebenverdienst erzielen !

LG an Dragon41

Zitat von Dragon41

Mein lieber Schwan..! Mit 16 sollte man doch unsere Muttersprache ein wenig besser in Wort und Schrift beherrschen.., oder sehe ich das falsch..? Und das angegebene Beispiel ist nur eines von vielen. Was lernen unsere Kiddies heutzutage eigentlich in der Schule..? ?

ehmm... wärend die jungere generation anscheinend nicht schreiben können, kann die ältere anscheinend nicht zählen ^^... Andy ist 25-26 Jahre alt, nicht 16, der war wahrscheinlich schon länger nicht in der Schule^^ Ist also keinesfalls einer der "Kiddies" mehr....

naja, ich halte nichts von standardisierten tests...

Das Hauptproblem besteht darin, dass viele Jugendliche heute weniger lesen als früher. Wie sollen sie einen großen Wortschatz erwerben, korrekte Grammatik und Rechtschreibung verinnerlichen, wenn sie keine Bücher lesen? Das Internet kann kein adäquater Ersatz sein und die Lehrer können das nicht zu hundert Prozent kompensieren.
Man hat selbst am Gymnasium in der siebten Klasse noch Schüler sitzen, die keinen deutschen Satz auf Papier bringen.

Ein größeres Problem sehe ich aber inzwischen in der Mathematik und zum Teil in den Naturwissenschaften. Viele Schüler haben kein Zahlengefühl und erkennen selbst einfachste Zusammenhänge nicht mehr. Ein Beispiel (sechste Klasse Gymnasium): Die Schüler können bereits beliebige Bruchzahlen addieren und subtrahieren. Nun geht es darum, Bruchzahlen mit einer natürlichen Zahl zu multiplizieren und an der Tafel im Lehrer-Schüler-Gespräch eine Regel dafür zu finden. Fast allen war nicht (mehr) klar, was es überhaupt bedeutet, etwas zu multiplizieren, d. h. es hat ewig gedauert, bis ein Schüler darauf gekommen ist, wie die Multiplikation mit der Addition zusammenhängt (x mal 5 = x + x + x + x + x). Da fehlen mir wirklich die Worte.

Zitat von Q-the-STORM

naja, ich halte nichts von standardisierten tests...

Standardisierte Tests sind durchaus sinnvoll, um 'harte' Kompetenzen zu überprüfen. Es gibt genügend wissenschaftliche Fundierung, um zu sagen, dass solche Tests, wie sie bei PISA zum Einsatz kommen, größtenteils das messen, was auch gemessen werden soll. Insofern sind sie hilfreich, um eine Momentaufnahme der Leistungsfähigkeit aufzuzeigen, ohne jedoch die Gründe dafür zu nennen (!), warum ein Land besser abschneidet als das andere. Das ist immer Interpretation der Rezipienten.
In den skandinavischen Ländern hat man sich bereits in den sechziger Jahren mit dem Bildungssystem beschäftigt, standardisierte Tests durchgeführt und Reformen angestoßen. Die Früchte kann man heute ernten.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Debatte ist die Stellung von Bildung und die Wertschätzung von Lehrern in der Gesellschaft. Wie oft hört man hier, dass Mädchen in Mathematik und Naturwissenschaften sowieso schlechter als ihre männlichen Altersgenossen seien und damit leben sollen (analog Jungen in Sprachen und Gesellschaftswissenschaften). Wie oft wird der Lehrerberuf abschätzig bewertet und mit Beamtenstatus und viel Freizeit gleichgesetzt. Wie oft schieben Eltern die schlechte Leistung ihrer Kinder den Lehrern in die Schuhe. All das sind auch Punkte, die ein grundlegendes Problem darstellen. In einigen skandinavischen Ländern ergreifen nur die besten eines Jahrgangs den Lehrerberuf, müssen den Master in Bildungs- und Erziehungswissenschaft machen (Master of Education) und werden gesellschaftlich mehr wertgeschätzt als Ärzte und Anwälte.

Auch mir als fast Fünziger sträuben sich beim Lesen solcher Texte mehr als nur die Nackenhaare!

Nicht nur die falsche Rechtschreibung, sondern auch die fast immer fehlenden Satzzeichen sind es, die mir das Lesen dieser Foren-Beiträge vermiesen und daher lasse ich es auch, wenn ich solche Texte sehe.

Ich habe vor ein paar Jahren mal in einem Serienforum für einige FF Schreiberlinge Beta gelesen und was ich dort vorgesetzt bekam, läßt mich noch heute an dem momentanen Schulsystem extrem zweifeln. Und nachdem diese Schreiberlinge sich auch zum Teil partout nicht nicht davon abbringen ließen, daß ihre Schreibereien doch sehr gut lesbar und verständlich seien, habe ich es aufgegeben, ihre Texte zu korrigieren.

Ich kann es verstehen, wenn viele Firmen heute verzweifeln, weil sie keine Azubis finden, die mehr als nur den Grundwortschatz sprechen und den auch noch richtig schreiben können.

Allerdings diese Problemantik entweder nur den Eltern oder nur dem Schulsystem anzulasten ist auch zu banal. Das Zusammenspiel aller Komponenten ist durcheinander und muß gemeinsam gelöst werden. Aber ob wir das noch erleben?

Ich jedenfalls scheibe meine Texte mit so wenig Abkürzungen wie möglich, "verschlucke" beim Sprechen zwar auch Silben, aber sobald ich schreibe muß der Text vernünftig formuliert und verständlich sein.

Gruß MAC

Zitat von MAC

Ich jedenfalls scheibe meine Texte mit so wenig Abkürzungen wie möglich, "verschlucke" beim Sprechen zwar auch Silben, aber sobald ich schreibe muß der Text vernünftig formuliert und verständlich sein.

un buchtaben.

Ja, mir sträuben sich da auch diverse Dinge, wenn ich die Ergüsse mancher Mitmenschen so lese. Nicht jeder, der solche Texte abliefert, ist Legastheniker, und die Notwendigkeit, NUR GROSSBUCHSTABEN zu verwenden, sei mit BTX & Co ausgestorben, dachte ich jedenfalls... Für mich ist das inzwischen ein "anbrüllen".

Wie Simon aber auch sagt, es ist nicht nur Lesen/Schreiben, es ist Bildung im Allgemeinen. Und das Problem ist nicht ganz neu: ein Freund von mir berichtete mal aus seiner Berufsschule damals (25 Jahre her!), daß die Hälfte der Mitschüler nicht in der Lage waren, eine einfache schriftliche Division vorzunehmen... Es fällt jetzt wohl nur etwas mehr auf, weil jeder irgendwo seine Texte im Internet hinterlassen kann.

Die Ursache ist tief verwurzelt in unserer Gesellschaft ("Komm ma bei die Omma und mach die Mäh mal ei!"), zum Teil überwiegend Schüler in Klassen, deren Muttersprache nicht deutsch ist, machen es nicht leichter, und manchmal vermisse ich auch mal den Respekt der Kinder für Eltern, Lehrer und andere Erwachsene.

Es ist was faul im Staate DänemDeutscheland... (<- Absicht! : )

Ich hoffe, es bei meinem eigenen Kind besser hinzubekommen - immerhin ist mein Deutsch nicht ganz schlecht, ich hatte Mathematik und Physik-Leistungskurs (und war darin auch nicht schlecht). Das System kann ich wohl nicht reformieren, aber versuchen, das Beste daraus zu machen...

Zitat von GoneFar

zum Teil überwiegend Schüler in Klassen, deren Muttersprache nicht deutsch ist, machen es nicht leichter, und manchmal vermisse ich auch mal den Respekt der Kinder für Eltern, Lehrer und andere Erwachsene.

es ist eigentlich andersrum, ausländische schüler können meist ein besseres deutsch schreiben als leute deren Muttersprache deutsch ist...

Umso "schlimmer", daß die Muttersprachler es nicht besser können...

Ruhrpottplatt

Hier sprechen die Menschen nen eigenen Stil,
für manchen Touristen ... kein Pappenstiel.

Die "Fott" ist der Hintern,
und Beischlaf heißt "Pimpern"
der Bauch ist die "Wanne",
ne Flasche die "Kanne".

"Hast du" heißt "Hasse"
"Was machst du - "Watt machse",
Die Schnüss ist der Mund und
"Köter" der Hund.

Die "Ische" heißt Frau,
Ja einfach "Jau"
"Nee" das heißt Nein,
der "Flunken" ist’s Bein.

Wer kotzt der geht "Reiern"
"Feten" heißt Feiern,
Wer Durst hat, hat "Brand"
die "Flosse" heißt Hand.

Goodbye heißt hier "Tschüssken"
ein Kuss nennt man "Küssken"
"Pinunsen" ist Geld,
"Acker" heißt Feld.

Toilette heißt "Kübel"
die "Kloppe" ist Prügel,
Kot heißt hier "Kacke",
wer spinnt hat ne "Macke".

Nase heißt "Zinken",
"Müffeln" heißt stinken,
"Beömmeln" heißt Lachen,
"Tun" heißt hier machen.

"Galoschen" sind Schuhe.
"Still getz" heißt Ruhe,
"Wisch" heißt Formular,
…is getzt allet klar? (Ist jetzt alles klar?)“.

Traurig aber wahr.
Schlimm wie so manche Menschen unsere schöne Sprache verderben, in dem sie sich zum Teil nicht einmal die Mühe machen, ihre Texte vorher gründlich auf Fehler zu untersuchen, bevor sie dann auf posten drücken.
Es ist aber nicht nur die Sprache.
Das Thema Mathematik ist hier ja auch schon gefallen.
Wenn ich so an der Kasse miterlebe, wie so mancher Jugendliche nicht einmal weiß, wieviel Geld er in den Händen hält und das schon bei Cent Beträgen, dann sträuben sich mir auch die Nackenhaare.
Das ist Wissen aus der ersten Klasse.
Einfaches Zusammenzählen bis 10.
Das kann doch nicht so schwer sein, so etwas mit 16 Jahren auf die Reihe zu bekommen.
Wenn die kindliche Verdummung so weiter geht, sehe ich für die Zukunft wirklich schwarz.

Zitat von Q-the-STORM

es ist eigentlich andersrum, ausländische schüler können meist ein besseres deutsch schreiben als leute deren Muttersprache deutsch ist...

Woher beziehst Du diese Information? Das mag ich nicht so gerne, Mutmaßungen als Tatsachen zu präsentieren, wenn Du über fundierte Informationen verfügst entschuldige ich mich sofort, andernfalls ist das nur - eben - eine Vermutung.

Es soll ja mittlerweile Stadtteile in Deutschland geben in denen - die viel gerühmten - Muttersprachler den "Jargon" der Migranten übernehmen. Stichwort: Deukisch.

Das Bereitstellen von Lesestoff für Kinder ist sicher ein guter Weg, aber wenig nützlich für Familien in denen Lesen nicht an der Tagesordnung ist. Die Lösung wäre das flächendeckendende Nichtakzeptieren der "Falschschreibungen", bzw. zuzüglich zur Netiquette sollten die "Falschschreiber" ermuntert werden ihre Rechtschreibung zu verbessern. Kaum machbar?

Das Thema Respekt ist ein ganz eigenes. Dafür könnte man einen eigenen Thread eröffnen und was erreichen? Die Diskussion wäre es sicher wert und abendfüllend!

Stimme GoneFar voll und ganz zu, die Bildungsbürgerschicht (wie Du) versucht ihr Möglichstes, aber nicht alle Kinder haben das Glück Väter und Mütter mit hohem Bildungsstand zu haben. Mathematik und Physik-Leistungskurs konnte ich zumindest nicht bieten :p

Was tun?

Meine Mutter hat auch "nur" mittlere Reife, sicher weder Mathetik noch Physik als Schwerpunkt gelernt, trotzdem kann sie die Preise im Laden vergleichen und bei 5 Teilen auch schon mal überschlagen, was da fällig wird.
Es müssen ja nicht alle Abitur und Diplom bekommen, doch wenn man manchmal im TV sieht, wie blöd einige sind, frage ich mich ernsthaft, wie es dazu kommen konnte. Daß Kinder, deren Eltern/Umfeld schon ihr Leben nach dem TV-Programm gestalten, es schwerer haben, diesem "Bildungsloch" zu entsteigen, ist wohl klar - gerade hier sollte die Schule und Bildungspolitik ansetzen und diesen Kindern die Möglichkeit bieten, ihr Potential zu nutzen, und nicht nur mit "wenn du willst, kannst du auch dieses Buch lesen", das muß wohl aktiver und attraktiver gestaltet werden.

Ich weiß nicht, vermute aber, daß es auch in den skandinavischen Ländern die "Arbeiterklasse" gibt, die eben kein Abitur und Diplom haben, sondern nach der Hauptschule eine Lehre machten und eben nicht hochgebildet sind. Trotzdem hat es dort ja offensichtlich geklappt, warum sollte das nicht anderswo auch so funktionieren können?
Das wird ein langer Prozess, doch wenn man den nie startet, wird er auch nie enden...

@ Dragon41:

Das wäre eine schöne Sache, wenn sich Deine Wunsch erfüllen würde, daß dieses gute Beispiel andere zum Nachmachen anregen würde.

Wir hatten es doch auch mit den Internet üblichen Abkürzungen.
Zu meiner Anfangszeit 2008, konnte ich nur mit den Augen rollen, weil sich die meisten Texte für mich überhaupt nicht erschlossen, denn diese Abkürzungen sind meist vollkommen aus der Luft gegriffen und machen überhaupt keinen Sinn.
Inzwischen kennt man seine Pappenheimer und hat sich dran gewöhnt, was einen so manches Schriftstück besser lesen läßt.
Nichts desto trotz wäre es aber schon schön, wenn sich so mancher die Mühe machen würde Worte wieder auszuschreiben.
Dies ist nämlich auch eine gute Unterstützung, um das richtige Schreiben zu üben und vor Allem nicht zu verlernen.
Daher versuche ich für meinen Teil auch immer alles auszuschreiben und möglichst nur die gängigen Abkürzungen zu nutzen, wenn es denn unbedingt sein muß.
Abkürzungen sind gerade heute nämlich auch ein Zeichen für Unwissenheit.
Denn die Meisten von ihnen entstehen ja auch nur, weil der betreffende Schreiber einfach nicht weiß, wie das Wort richtig ausgeschrieben wird.

By the way: Was mich wirklich nervt sind die Formulierungen, die man fast täglich unterwegs hört. Leider muss ich da mein eigenes Geschlecht anprangern: Es sind die jungen Frauen die mir zunehmend häufiger mit auffälligem Benehmen und "unterirdischem" Jargon negativ auffallen. Wie schon erwähnt sprechen die wirklich in Abkürzungen. Beliebt: "Ich so..." und "Er so..." für einen "interessanten" Dialog und natürlich die üblichen Verdächtigen wie "voll krass" - "voll geil" oder "voll schlimm" ect...

Und ich wollte hier niemanden festnageln, weder Mitglieder, noch Nationen. Aber, zu politisch korrekt muss man auch nicht sein. Dazu gibt es demnächst noch einen eigenen Thread im "Quasselforum".

Sehr gut Deutsch sprechende Türken oder andere Ausländer gibt es überall. Mein Lieblingsmitarbeiter im 08/15 Discounter ist arabischer Abstammung. Kein Deutscher ist so freundlich, serviceorientiert und hilfsbereit wie er. Das sind aber nur persönliche Eindrücke und evtl. fällt das mehr auf, weil es eben ein Ausländer ist?

Persönliche Eindrücke hin oder her: Jeder kennt irgendjemand der nicht dem Klischee entspricht. Das Vernachlässigen der Rechtschreibung und das schlechte Formulieren sind trotzdem Tatsachen, das fällt auch hier auf.

LG NekoDeko

Zitat von NekoDeko

Woher beziehst Du diese Information?

Die Information beziehe ich aus eigener erfahrung... kann natürlich sein, dass es in anderen Teilen in Deutschland nicht so ist, aber in meiner Schulzeit hat das bei mienen mitschülern zugetroffen, habe auch gespräche mit leuten darüber gehabt, die 5-10 jahre älter als ich sind und diese haben das selbe beschrieben, dass eben ein großteil der ausländischen Schülern besseres Deutsch schreiben konnten als deutsche...

scheinbar is Q kein Lehrer wie viele andere hier im thread. erstaunlich das so viele lehrer ihr einkommen mit upps aufbessern müssen. was wohl das schul- oder das finazamt dazu sagen würd. war mir nich klar das in dieser illegalen szene rechtschreibung so wichtig is.