PC-Problem: Datum/Uhr spielt verrückt

  • Es geht um einen ca. 8 Jahre alten Rechner, OS ist WinXP, kein Internet.
    Er wird nur für Schreibarbeiten genutzt, korrekte Zeit/Datumsangabe ist wichtig.
    Abgesichert ist er mit einer APC USV-Leiste.
    Rechner wurde nach dem Herunterfahren immer durch Ausschalten der USV-Leiste komplett vom Strom genommen.
    Nach auftretenden Problemen mit der Zeitangabe wurde sowohl die CMOS- als auch die USV-Batterie erneuert, WinXP wurde upgedatet und das BIOS geflashed (im Fachbetrieb).
    Leider hat sich das Problem damit nicht erledigt.
    Es gibt verschiedene Szenarien beim Einschalten, entweder startet er gleich unaufgefordert beim Einschalten der USV, dann erscheint die F1/F2 Aufforderung (default Settings).
    F1: Die Systemuhr zeigt (vermutlich) das Geburtdatum an.
    F2: Datum völlig verrückt, meist 5stelliges Jahr.
    Startet er nicht eigenmächtig, sondern per Startknopf, fährt er normal hoch, aber die Zeit ist die vom letzten Runterfahren.
    Beim laufenden Rechner bleibt dann die Uhr einfach hängen, die Minuten laufen weiter, aber die Stunden nicht.


    Nun habe ich heute die Leiste abgehängt und durch einen Mehrfach-Steckdose mit Ein/Aus-Schalter ersetzt.
    Effekt: Beim Einschalten der Steckdose lief auch gleich der Rechner los.


    Habe ausgiebig gegoogelt, viele gleiche Probleme gefunden, aber eigentlich doch keine richtige Erklärung.
    Nachdem die USV-Leiste von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden musste, habe ich jetzt das Netzteil in Verdacht. Könnte das von dem jahrelangen 2xtäglichen An/Aus einen Knacks haben und jetzt bei Stromzufuhr falsche Impulse geben?


    Bin mittlerweile ziemlich ratlos. Wie könnte man die Ursache finden bzw. beheben?


    Lieber Gruß
    Cathy

  • Also im BIOS gibt es eine Fuktion bei den Powermanagement-Option die nennt sich "Autoboot on AC power loss" oder so ähnlich, wenn dort ON eingestellt ist, ist es normal, das der Rechner hochfährt, wenn der Strom am Netzteil weg war.

    Netzteil kann man bei dem Fehlerbild nahezu ausschliessen, ich vermute das das Bios nen Ding wegbekommen hat, wenn wechsel der Knopfzelle und das Resetten/Flashen des Bios durch eine Fachwerkstatt nix gebracht hat und würde das Board also austauschen.

    Selbst wenn das Bios gsockelt ist steht der Austausch und die kosten in keinem wirtschaftlichen Verhältnis. Schau lieber auf ebay nach nem gebrauchten Board, das zu Ram/CPU passt.

    gruß
    ben

  • Eine Sache dir mir noch einfällt ist....

    Du kannst mal schauen ob der Bios-Resetjumper richtig gesetzt ist oder z.b. ganz fehlt aber eigentlich auf 2 anderen Pins als zum Reset gesetzt sein müsste. Ein Blick in das Board-Handbuch hilft (lässt sich meistens beim Hersteller runterladen).

    Aber das mit der 5 Stelligen Jahreszahl schaut einfach net gut aus. Ich würd da nicht mehr allzuviel dran rumschrauben, weil das auch mal schnell zum Datenverlust führen kann, wenn das Bios am tillen ist.

    gruß
    ben

  • Ich hatte schon mal im Powermanagement herumgeschaut, leider waren dort die Angaben nicht so relativ eindeutig wie in deinem Beispiel.
    Der Rechner steht nicht bei mir, ich kann leider nicht 'mal eben' nebenher im Netz nachschauen.
    Und wenn es an dieser Einstellung läge, müsste er ja jedesmal automatisch starten. Mich irritiert, das ich kein Schema entdecken kann.
    Kann der PC-Typ beim Flashen Mist gemacht haben? Vorher gab es ja 'nur' das Zeitproblem.

  • Datenverlust klingt nach GAU. Die Benutzerin hat jede Menge wichtige Daten darauf, darum murkse ich auch nicht gern dran herum.
    Das war auch eigentlich die Hauptsorge, dass sich sowas ausbreitet.
    Werde ihn jetzt noch 2 Tage lang mit eingeschalteter Steckdose prüfen, ansonsten muss halt irgendein gerauchter her, auf dem noch XP ist. Die Dame wird sich mit 80 Jahren sicher nicht noch an Vista oder Win7 gewöhnen, auch wenn sie ansonsten ganz fit am PC ist *smile*.


    Ben
    Der Rechner wurde ja (bis auf die Fachwerkstatt) nie aufgeschraubt.

  • Ob das richtige Bios geflasht ist kannst du auch auf der Herstellerseite nachgucken. Aber nach deinen Schilderungen und dem Umstand das sich der Fehler durch das flashen anscheinend verschlimmert hat, geh ich mal von aus, das des BIOS einfach technisch defekt ist.

    Alleine die 5-stellige Jahreszahl darf einfach nicht passieren und ist nen zeichen für Alarmstufe Rot.

    Wie gut dein PC-Typ gearbeitet hat, kann ich natürlich nicht sagen, aber in der Regel sind das traditionell die Sachen in denen sich PC-Techniker richtig gut auskennen und darauf achten, dortige Probleme sicher zu erkennen/beseitigen.

    Ich erwähnte das mit der Auto-Boot Funktion nur deshalb, weil das durchaus ne übliche Funktion ist und es daher normal ist, das sich nen PC so verhalten kann. Im Auslieferungszustand ist das allerdings deaktiviert und selbst wenn du nachschaust kann das auf OFF stehen aber trotzdem ausgeführt werden, wenn im BIOS oder dessem Speicher ein Fehler vorliegt.

    Sicher kann man den Fehler auch irgendwie noch beseitigen, durch nen Kompletten erasen des ROMs und neu aufspielen maybe, oder halt austauschen des Bios-Chips. Aber das sind alles sachen, die teilweise nicht ohne zusätzliche Werkstattausrüstung zu bewerkstelligen sind, die richtigen Chips zu besorgen ist auch nicht ganz so easy und wenn das alles fest verlötet ist, sprengt das SMD-Löten sogar den kostenrahmen eines Fabrikneuen PCs.

    Du schreibst das der PC 8 Jahre alt ist, deswegen würd ich den nicht nochmal in irgend eine Reperatur geben, wenn du den Fehler nicht bald selber beseitigen kannst. Boards die so alt sind, kann man bei ebay für 10-20 Euro bekommen, oder suche einen PC An-Verkauf auf, wo man bei Problemen mit dem Boardwechsel auch noch mal hingehen und nachfragen kann.

    gruß
    ben

  • Sorry für den Doppelpost, aber ist wichtig:

    Wenn da wirklich unersetzliche, wichtige, Daten drauf sind, würd ich diese umgehend sichern (externe Festplatte/USB-Stick/CD/DVD).

    Wenn das Board irgendwann nen Aussetzer bei Plattenzugriffen hat, kann das sonst in eine unheimliche Daten-Rettungsaktion ausarten, welche von einem Fachbetrieb ausgeführt auch ordentlich zu Buche schlägt.

    Wenn das eine ältere Dame ist, dann kannst du ihr sicher verständlich machen, das es sinnvoller ist, einen neuen kleinen PC anzuschaffen, schau einfach mal nach HP, Acer... da gibts kleine Systeme auch schon ab um die 300-400 Euro, die gut verarbeitet sind (die Frau wird sicher keine Ego-Shooter spielen wollen :D ) und wo es auch in der Regel auch noch Treiber für XP gibt. Dann bist du auf der sicheren Seite und musst nicht mit einem baldigen, neuerlichen, Problem rechnen (zumal das ja nicht dein eigener Rechner ist).

    Wenn dann eine neuere Windows-Version drauf ist, machst du das halt Platt und setzt das Windows-XP vom alten Rechner drauf und gut isses, einzigste was du brauchst, ist der Produkt-Key (dieser grüne Aufkleber mit der Buchstaben-Zahlenkombination, meist auf dem Gehäuse angebracht), wenn die CD fehlt, lässt sich das aus dem Netz ersetzen.

    Ich kann dich auch gerne Unterstützen, einen Rechner auszusuchen, der mit Windows XP problemlos zusammenarbeiten wird.

    gruß
    ben

  • Hallo ben,
    die Daten sind alle sehr gut gesichert, die Dame schreibt und recherchiert im historischen Bereich, da darf nix verschwinden.
    Neukauf ist schon angedacht, würde dann auch über ihre übliche Werkstatt laufen wegen Service etc.), aber sie würde halt falls möglich gern ihren 'vertrauten' PC behalten.
    Habe übrigens gerade ein Update bekommen:
    Mit eingeschalteter Steckdosenleiste fuhr der Rechner (nach der 'Mittagsruhe') ohne Fehlermeldung und mit korrekter Zeit hoch *kopfschüttelt*.

  • Ja muss an für sich nichts ungewöhnliches sein, da des Bios bei anliegendem Strom ja vom Netzteil versorgt wird und nicht von der Knopfzelle (das Board wird auch bei heruntergefahrenem PC immer noch mit Strom versorgt, solange das Netzteil mit Strom versorgt ist).

    Könnte also auch einfach "nur" nen Problem sein mit der Stromversorgung durch die Knopfzelle (oder aber die Knopfzelle wurde garnicht ausgetauscht, das wäre dann aber schon ne Manipulation um die Frau zu nem Rechnerneukauf zu bewegen, ich will da nix unterstellen, aber vieleicht kannst du ja mal selber die Knopfzelle auf dem Board austauschen und gucken obs danach dann normal Funktioniert).

    Bleiben dann also noch die Bios-Unregelmässigkeiten, ich würd da angesichts des Alters der Dame und das die sicher nicht gerne ständig an Ihrem Rechner rumdoktort, wie gesagt lieber auf Nummer sicher gehen und die Kiste alsbald mal austauschen. Windows XP aufzuspielen sollte für einen Fachbetrieb ja nun kein Problem darstellen.

    @MrDownload

    Netzteil lässt sich eigentlich nahezu ausschliessen, wie gesagt, bei dem Fehlerbild, das hier bisher geschildert wurde. Spannungsspitzen usw. werden im gewissen Umfang von der Boardelektronik abgefangen, bei größeren Spannungsspitzen geht nicht nur das Bios kaputt. Wenn das Netzteil den Ruhestrom nicht korrekt liefert, wird das Bios von der Knopfzelle versorgt. Jedenfalls reagiert das Bios einfach nicht normal (Verlust aller Einstellungen, 5-stellige Jahreszahl), und selbts wenn ein neues Netzteil erstmal eine Linderung des Problems bringt, würd ich keine Wetten mehr auf das Board abschliessen.

    gruß
    ben